Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 293
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Karze Notizen.

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mit ihr in der Familie Blech zu Montfort l'Amaury gehabt
hat. Er hat darüber einen Artikel im December-Hefte 1897
des Boston'schen Monatsjournals „The Arena" veröffentlicht.
Ueber ihien zweiten Aufenthalt in Warschau am 20. März er.
seit ihrem ersten im Jahre 1893 hat Herr Witold Chlopicki
in der Pariser „Revue Spirite" Nr. 5 v. Mai 1898 pag. 281—284
einen interessanten Bericht geliefert.

b) Sechs Geistergeschichten. Von Albert Kniepf
in Hamburg. — 1) Frau G. erzählte mir von ihrem Ver
mögen, Geister zu sehen, verschiedene Beispiele. So passirte
in ihrem Heimathsort ehedem folgende Mordgeschichte. Ein
jun°er Mensch, selbst verheirathet, liebte eine andere junge
Frau leidenschaftlich. Eines Tages kam er in ihre Nähe,
als Getreide oder Stroh eingefahren wurde, und ermordete
sie in der Scheune mit einem Rasirmesser, ging dann zu
seiner eigenen krank liegenden Frau, setzte sich an deren
Bett und schnitt sich selbst den Hals durch. Nach diesen
Ereignissen sah Frau G. öfter in der Nähe des Hauses der
ermordeten jungen Frau einen Geister-Pudel, der, die
Vordertatzen auf die Fensterbrüstung gelegt, in die Wohnung *
der auf so tragische Weise getrennten Eheleute hineinschaute
. Einmal kam sie ihm ganz nahe, gewahrte die
Haare des Fells in duftig grauer Tönung und ätherisch
zerfliessend, auch einige Strohhalme auf dem Rücken des
Thieres. Das Gesicht desselben konnte sie nicht deutlich
erkennen, sie stand zur Seite. Sicherlich war dies das
Phantom der ermordeten jungen Frau; denn der Pudel
symbolisirt in rührender Weise die Gattentreue, das Hineinschauen
zum Fenster die Sehnsucht und den Schmerz der
Trennung, die Strohhalme erinnern an den Ort des Todes.

2) Ihre verstorbene Mutter sah Frau G. einmal greifbar
in der Stube stehend in ihrem Alitagsgewande, worüber sie
heftig erschrak. Da sie aber ihre Mutter sehr liebte, so
trat sie dennoch hinzu; jedoch in diesem Moment war es
wie das Geknatter einer zerplatzenden Rakete, ein grauer
Staub, — und das Phantom war verschwunden.

3) Ein ander Mal ging sie in ihrem Heimathstädtchen
an einer Mauer entlang, sah, wie etwas Helles, Schattenhaftes
über die Mauer stieg, hörte, wie die Gebüsche jenseits
der Mauer raschelten, und vernahm dann ein menschliches
Gewimmer. Betroffen stand sie still, so dass ein des Weges
daher kommender, ihr bekannter Herr sie fragte, was ihr
wäre. Sie erzählte ihm ihr Abenteuer, und dieser erwiderte,
sie solle ihm nur damit gehen! Als sie aber diesem Herrn
nach einiger Zeit wieder begegnete, theilte er ihr mit, dass
er damals nach ihrem Weggange dennoch nachgeforscht


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