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320 P&yohische Studien. XXV. Jahrg. 7. Heft (Juli 1898.)
verbreitet ist," mögen hier die eigenen Worte des Entdeckers
aus seinem Artikel in „Zycie" citirt werden.
„Ein frei und beweglieh aufgehängtes Gefäss [luftleerer
Glasballon] zeigt die Tendenz zu zweierlei Bewegungen:
1) Zu einer Rotation um die eigene Axe, 2) zum Umkreisen
in elliptischer Bahn jenes Punktes, aus welchem das Lichtbündel
(am Apparate) entströmt. Auch wirkt jedes Gefäss
anziehend auf andere, woraus Abweichungen in deren elliptischer
Bahn entstehen. Ferner zieht ein solches Gefäss
alle Körper an seine äussere Fläche an, und falls sie länglich
sind, so werden dieselben in die Richtung seiner Strahlen
gelenkt. Ausserdem wird magnetische Beeinflussung in der
Richtung der Rotationsaxe bemerkbar. — Doch nicht genug
damit, unser Gefäss, welches sich unter dem Einflüsse des
Elektroids befindet, bewirkt auch in jedem kleineren nahen
Gefäss eine rotirende Bewegung um dessen Axe, sowie eine
elliptische rings um sich, d. h. das grössere Gefäss spielt
gegenüber dem kleineren dieselbe Rolle, welche ihm gegenüber
dem Elektroidstrom eigen ist. Dabei ist bezeichnend
die Erscheinung, dass die Richtung der Bewegungen des
kleinen Gefässes jener des grossen entgegengesetzt ist." —
Auch ein Beitrag zur Psychologie der Spirits.
Von Dorothea Goebeler in Berlin.
(Schluss von Seite 270.)
Der zweite Fall datirt eist wenige Wochen zurück.
Wir haben ein kleines Hülfsmädchen von vierzehn Jahren,
die damals erst etwa acht Tage bei uns und uns ganz fremd
war. Das Kind hatte uns von unseren spiritistischen
Sitzungen reden hören und davon wohl daheim erzählt, Sie
kam eines Tages und sagte: — „ihre Mutter Hesse bitten,
wir möchten doch versuchen, ob ihr verstorbener Bruder
nicht einmal schreiben könne." — Ich versuchte das
Experiment, da es mich interessirte, sofort. Weber antwortete
jedoch: — „Wie könnt Ihr erwarten, dass das Kind schreibt?
Es ist ja noch viel zu klein es kann ja gar nicht schreiben!"
— Die Schwester rief: — ,,üas ist richtig, er ist ja schon
mit ein und einem halben Jahre gestorben." — Wir baten
nun Weber, doch statt des Kindes zu antworten, und er
erklärte sich dazu bereit. Es begann nun folgendes Gespräch:
— „Weisst Du, wie der Knabe hiess?" — „Nein, nicht
genau" — „Bitte, such' es zu erfahren." — „Ich weiss es
nicht."— Nach einer Pause: — „Max." — Die Schwester:
— „Ja, Max hiess er, aber nicht mit seinem Rufnamen."
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