Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 321
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Goebeler: Auch ein Beitrag zur Psychologie des Spirits. 321

— Jetzt musste icli in das Nebenzimmer gehen, um mir
neues Papier zu holen, während dem sagte das Kind meiner
Mutter den richtigen Namen. Als ich mich wieder zum
Schreiben setzte, legte meine Mutter ihre Hand auf die
meine, um zu sehen, ob der Name nicht durch Gedankenübertragung
herauskäme; er wurde aber von Weber entschieden
verweigert. Darauf sagte meine Mutter: — „So
will ich es Dir sagen, Weber, er hiess Robert" — Antwort:

— „Das kann ja sein, ich weiss aber nur Max, und seine
Mutter nannte ihn Dickerchen." — Die Schwester: — „Das
ist richtig, das ist richtig. Wir nannten ihn überhaupt alle
so." — Meine Mutter fragte nun weiter: — „Was hatte das
Kind für Haare?" — „Hellblondes." — „Beschreib es näher."

— „Ein zartes Weissblond und ganz kraus." — „Und was
für Augen?" — j,Graublaue." — Die Schwester bestätigt
Beides. — „ Weisse Du nicht irgend etwas, das ihm im Leben
passirt ist?" — „Er ist einmal furchtbar gefallen." — Die
Schwester: — „Ich selbst habe ihn fallen lassen." — „Hat
dieser Fall ihm geschadet, und wusste seine Mutter darum ?"

— „Sie hat es erst nachher erfahren, als er sehr quärrig
war." — Die Schwester bestätigt es. — „Weisst Du, wie
er gestorben ist?** — „Er ist sehr schwer gestorben." —
Die Schwester: — „Ja wohl, nach einer schweren Operation.
Er hatte Diphtheritis." — Damit brach die Mittheilung ab.

Auch hier", in beiden Fällen, also genau detaillirte
Angabe von Thatsachen, die meinem Bewusstsein vollkommen
fremd waren, und selbst wenn man annehmen will, dass
bei dem letzteren Falle Gedankenübertragung Seitens der
Schwester auf mich im Spiele war, warum wirkte sie nicht
bei dem Rufnamen, wo wir alle Drei mit ganzer Kraft
danach strebten, sie wirken zu lassen? — Lässt man die
Thatsachen, wie ich sie gegeben, für sich sprechen, so muss
man doch zunächst zu dem Schlüsse kommen, dass hier
wirklich Mittheilungen verstorbener Menschen im Spiel sein
können, mindestens aber Aeusserungen irgend welcher
intelligenter Wesen vorliegen müssen. Nehmen wir jedoch
einmal an, dass solche Wesen vorhanden sind, so frage ich
nur, warum sollen sie denn absolut nicht die sein, für
welche sie sich ausgeben, Geister oder doch die geistigen
Ichs ehemaliger Menschen?

Was mir aus meinen Erlebnissen gerade für die letztere
Annahme spricht, ist speciell die Thatsache, dass die erste
bei uns sich äussernde Intelligenz uns allen völlig fremd
war. Was war uns Weber? Angenommen selbst, meine
Mutter hätte in ihrem Geist, ihr selber unbewusst, noch
eine heimathliche Erinnerung an einen Potsdamer Kaufmann

Pbyehische Studien. Juli 1898. 21


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