Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 322
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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322 Psychische Studien. XXV Jahrg. 7. flott. (Juli 1898.)

Weber mit sich herumgetragen; angenommen selbst, ich
hätte während meines Aufenthalts in der Vaterstadt [ich
habe sie als ganz junges Mädchen schon verlassen] einmal
den Namen Otto Weber gehört: durch welche Ideenverbindung
konnte meine Psyche dahin kommen, den Geist dieses Weber
in unserer Nähe zu wähnen und beim ersten medialen
Schreibversuch seinen Namen aufzuschreiben ? Ich habe
keine Erklärung dafür. Es hätte nach meiner Idee, wenn
wirklich nur die Seele des Mediums die Mittheilungen
formirt haben würde, weit eher der Name eines uns nahestehenden
Todten herauskommen müssen. Wäre dies
geschehen, so hätte ich allenfalls eine Erklärung in einer
Art von Autosuggestion gehabt. Man setzt sich hin mit
der Idee; der Geist eines Verstorbenen schreibt durch deine
Hand; welchen Verstorbenen wähnt das Herz nun näher,
als den, der ihm auch im Leben am nächsten stand? Statt
dessen völlig fremde Namen! Selbst jene Marie kann nicht
auf dem Wege der Autosuggestion entstanden sein; denn
die Verwandte, die zu sein sie vorgab, war meiner Familie
während ihrer letzten Lebensjahre völlig entfremdet.

Mir persönlich sind, wie gesagt, die physikalischen
Phänomene interessanter, besonders die Antworten durch
echte Klopftöne, da ich hier wirklich weiss, dass meine
Person nicht mitwirkt Wir haben durch dieses echte
Klopfen schon recht eigenartige, intelligente Mitteilungen
bekommen, und es war auch hier wieder Weber, der sich
besonders hervorthat. So überraschte er uns in jener oben
erwähnten Herbstsitzung mit seinem Verwandten durch das
rhythmische Klopfen zweier Lieder in der Tischplatte: —
„Heil dir im Siegerkranz" — und — „Du, du liegst mir
am Herzen!" — In einer zweiten im Januar wieder mit
seinem Verwandten und zwei diesem befreundeten Ehepaaren
gehaltenen Sitzung wurden uns zum Abschied: — „Muss
I denn, muss I denn" — und — „So leb denn wohl, du stilles
Haus!" — im stillstehenden Tische tactirt. In dieser Sitzung
hatten wir auch Lichterscheinungen und Berührungen von
Händen, die aber nach Aussage der Angefassten feucht und
kalt gewesen sind.

Leider wurden diese Sitzungen nicht fortgesetzt. Dafür
hatten wir seit Januar einen regelmässigen Cirkel, der
es auch wirklich auf sechs Sitzungen brachte und in der
sechsten und letzten sehr interessante Erfolge erzielte, von
denen ich noch berichten möchte. Theilnehmer waren ein
Herr Max Schnitze nebst Gattin, Inhaber eines der grössten
Droguengeschäfte Berlins, dessen Buchhalter Herr Walter
Vollmann, des letzteren Bruder, ferner ein Kaufmann Herr


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