Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 356
(PDF, 192 MB)
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356 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 7. lieft. (Juli 1898.)

endlich machen. Leute sollen nicht in ihn hineinreden, die
dazu keine erforderliche intellectuelle Qualifikation besitzen,
„die sich weder die genügenden Vorkenntnisse, noch die
Specialkenntnisse angeeignet haben/* — Um das Ziel der
Akademie-Reife des üccultismus zu erreichen, hält der
Verfasser aber vor Allem für nothwendig, den Üccultismus
vom „metaphysischen Bedürfniss" loszulösen,
ihn zu emancipieren von allen religiös-moralischen Ideen,
Grefühlsschwärmereien, Phantasien und ihn aus einer bei
vielen nur subjectiven Gemüthsan gelegen hdt zu einer
objectiven reinen Verstandessache zu machen, und
als Autorität soll nur anerkannt werden der „jederzeit
anstellbare Beweis/* Daher nennt er seine Richtung
auch Neo-(Neu) oder „Kopf-Oceultismus." Das allerletzte
Ziel ist angedeutet in dem Schluszsatze: — „Nur mit vereinten
Einzelkräften kann und wird es gelingen, sich zu der
Zentralen Einen Unbekannten Kraft, die Alles
wirkt und schafft, wieder hindurch und wieder Iliuauf(!) zu
arbeiten !" — So fehlt denn die Apotheose doch nicht! Das
metaphysische Bedürfniss schleicht sich immer wieder unvermerkt
ein, es ist auch mit der strengsten Wissenschaft
nicht ganz zu ertödten. Ein Organ aber für eingehende
wissenschaftliche Aufsätze ist immer mit Dank zu begrüssen.
Ereilich wird es gerade auf dem Gebiete der psychischen
Forschung am meisten streitig sein, was „wissenschaftlich**
ist, und was nicht. Der ^jederzeit anstellbare Beweis" ist
nach dem jetzigen Stande der Forschung noch auf viel zu
grobe und materielle Dinge beschränkt, als dass man ihn
im Occuj'tismus als strenge [Norm hinstellen könnte. Schon
in der gemeinen Physik giebt es viele Experimente, welche
nur unter ganz besonders schwierigen Bedingungen gelingen,
geschweige denn dass man das „jederzeit anstellbare
Experiment" als alleinigen Maaszstab des Wissenschaftlichen
im Occultismus erklären darf. Dieser Anspruch des Ver-
facsers gegenüber allen anderen Journalen ist daher mit v
grosser Reserve aufzunehmen, auch seine offenbare
Identificirung von wissenschaftlich und fakultätsreif werden
nicht Alle für berechtigt halten. Man kennt die Vorurtheile
der Fakultäten, und damit, dass eine Sache „akademiereif"
ist, folgt noch nicht, dass sie etwas taugt, noch dass ihr
damit gedient isC Der Verfasser thut in seinem Prospect
alles Mögliche, um wenigstens zunächst in die Vorhöfe der
Akademien zu gelangen, aber dies Bestreben hat, wie die
Dinge liegen, auch für die Behandlung des occultistischen
Gebiets doch manches Bedenkliche, — wozu man sich vorläufig
allerdings abwartend stellen muss. Ein Beobachter,


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