Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 357
(PDF, 192 MB)
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Kurze Notizen.

357

d) Die russische Kaiserin Katharina II. als
Gegnerin der Mystik. — In einer Nicolai1'sehen Ausgabe
[des bekannten Aufklärers und Proktophantasmisten
in Goethe's „Walpurgisnacht"] vom Jahre 1788 liegt eine
deutsche Uebersetzung von einem von ihr verfassten, recht
massigen Intriguenstück — „Der Familienzwist durch falsche
Warnung und Argwohn" — und von drei kleinen Tendenzlustspielen
unter dem Gesammttitel: — ,,Drey Lustspiele
wider Schwärmerey und Aberglauben** — vor. Mit
das geistvollste an diesen leicht und graziös entworfenen
dramatischen Skizzen" — sagt Herr Eberhard Kraus in seiner
Besprechung über „Katharina IL als Schriftstellerin" in
„Das Magazin für Litteratur" Nr. 11 vom 18. März 1897
Spalte 305 — „ist die vorausgeschickte Einleitung, in der
wir, ohne dass ein Autorname genannt wird, unschwer
Katharinas Feder wieder erkennen. 'Das heutige Lustspiel',
heisst es in diesem Aufsatz, 'war ein JBedürfniss unserer
Zeit. Denn obwohl unser Jahrhundert von allen Seiten das
Compliment erhält, das philosophische zu heissen, und obwohl
wir demselben das grosse Wort ,Aufklärung' schon im
voraus zur Grabschrift bestellen, so werden doch eine Menge
Köpfe von einem so anhaltenden Schwindel ergriffen, dass
die Göttin der Weisheit sich genöthigt sieht, die komische
Muse um Arznei für diese Kranken zu bitten. . . .
Thierischer Magnetismus und Kabbala, Desorganisation
und Mystik sind aus Worten zu Ideen
geworden. Dazu schüttelt nun freylich wohl die wahre
Philosophie den Kopf, aber ihre leise Stimme wird nicht
überall vernommen: man hört auf zu magnetisiren, um mit
dem Herrn Marquis von Puysegur desorganisiren zu
können. Erst mussten die Akademisten in Paris in Athem
gesetzt werden, ehe Herrn Doktor Mesmer sein Heiligenschein
wegschwand. Der Kardinal v. Rohan musste erst den
Verhaftsbefehl lesen, ehe er und halb Paris mit ihm
sich überzeugen konnte, dass ihn Cagliostro nicht wirklich
mit Heinrich IV. zu Abend speisen und die Nacht über in
Äleopatra's Armen schlummern Hess... Jedoch das bezauberte
Schloss, gegen welches anderer Orten Justiz und Philosophie
mit Katapulten und Ballisten anziehen, wird hier mit dem
Knallpulver des Witzes gesprengt.'" — Das erste dieser
Lustspiele heisst: — „Der Betrüger" —, und es soll unter
dem Abenteurer Kalifalksherston eben Cagliostro, den die
Kaiserin bekanntlich nie selbst gesehen hat, verspottet
werden, Sie hat nur ihre eigene irrige und vorgefasste
Ansicht über ihn lächerlich gemacht. Cagliostro war ein ganz
Anderer, als sie ihn sich nach gegnerischen Berichten vor-


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