Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 375
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Krasnicki: Ein Beitrag zum Kapitel „Hallucinationen." 375

Mann sich auf den Dachboden eingeschlichen hätte. Wir
eilten sofort in's Haus, wo uns der betreffende Herr erzählte,
er habe sich auf dem Anstandsorte des zweiten Stockes
befunden und auf der knapp nebenan befindlichen, zum
Dachboden führenden Holztreppe ganz deutlich langsame
Schritte mit laut knarrenden Stiefeln gehört, scheinbar
zögernd und vorsichtig, nach jedem Schritt eine Weile anhaltend
, als wenn die betreffende Person lauschen würde,
ob etwa ihre Anwesenheit nicht von Jemandem bemerkt
werde. Die geheimnissvolle Art dieses Ganges sei ihm
unheimlich vorgekommen, und als die Schritte oben auf der
Plattform vor den Dachbodenthüren angelangt waren, sei
er mit der Lampe in der Hand rasch herausgetreten, habe
jedoch nichts gesehen, sondern npr ein Geräusch gehört, als
ob „Etwas" mit grosser Schnelligkeit in eine der beiden
offenstehenden Dachbodenthüren hineinhuschen würde.
Daraufhin habe er diese beiden Thüren abgesperrt, so dass
der Eindringling jetzt oben eingeschlossen sein müsse.
Natürlich wurde nun von uns eine gründliche Durchsuchung
des Dachbodens vorgenommen, doch war keine Spur eines
lebenden Wesens zu finden. Der Herr, welcher die Schritte
gehört hatte, zeigte sich darob sehr erregt und versicherte,
dass von einer Täuschung seinerseits gar keine Rede sein
könne. —

Jn denselben Tagen erblickte eine damals im Hause
bedienstete Frau eines Abends an der vor der früher
erwähnten, zum Dachboden führenden Holztreppe befindlichen
Thüre die Gestalt eines schwarzen Mannes, vor
welcher sie, ohne weiter hinzusehen, erschreckt die Flucht
ergriff. — Unsere Dienstmädchen wollten nicht mehr in den
Keller gehen. Sie behaupteten, dort gehe Jemand herum
und seufze. — Meine Frau klagte mir, dass sie jeden
Augenblick ein Gemurmel um sich höre und manchmal
etwas wie einen flüchtigen Schatten herumhuschen zu sehen
glaube. — Mir selbst passirte es in diesen Tagen, dass ich
eines Abends, mit meiner Frau in's Schlafzimmer eintretend,
— ich mit der hellbrennenden Lampe in der Hand verausschreitend
, — an etwas Lebendiges anstiess, ohne dass ich
etwas erblicken konnte. Im ersten Moment hatte ich gedacht,
dass unser Hund im Zimmer sei und an mir heraufspringe.
Als ich aber vor mir nichts sah, warf ich rasch einen Blick
nach rückwärts und sah, dass der Hund im Alkoven ruhig
auf dem Sopha liege. Der Sicherheit halber suchten wir
nun das Schlafzimmer durch, fanden aber nichts. Es war
übrigens auch undenkbar, dass ich etwas Sichtbares im
Moment des Anstossens nicht hätte sehen sollen, da ich


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