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Wittig: Der grosse Internationale Spiritualisten-Congress etc. 417
Engländer sei. Als junger Spiritualist sei er dorthin ausgewandert
voll Enthusiasmus für die Sache. Seine Hoffnung,
Schweden zum geistigen Glauben zu erwecken, habe sich
leider nicht so rasch erfüllt: — „So lange ich selbst Zusammenkünfte
und S6ancen organisirte, war man offenbar
dankerfüllt für alle meine Bemühungen; aber sobald sie sich
selbst überlassen wurden, schwand der Theilnehmer Interesse
und die Sache entschwand ihren Blicken. Ich setzte jedoch
mein Wirken fort in dem festen Glauben, dass die auf irgend
eine Art gestreute Saat in dieser oder jener Welt Früchte
tragen werde." — Es sei schwer, in Schweden die weit zerstreuten
Bewohner zu sammeln. Durch die Presse habe er
manches erreicht. Das jüngst von ihm in englischer Sprache
veröffentlichte Werk — „Shadow Land" — werde
demnächst in schwedischer Uebersetzung erscheinen und
hoffentlich neue Anregungen vermitteln, obgleich eine übelwollende
Presse die Sache vielfach falsch dargestellt habe;
doch sei gegen ihn persönlich niemals etwas gesagt worden.
Dennoch habe er unter den jüngsten Angriffen auf den
Mediumismus viel gelitten, weil er seine Frau und Familie
und die ihm anhängenden Freunde dadurch mit herabgezogen
sah, ohne ihnen helfen zu können. Trotzdem sei er nach
Ueberwindung alles dessen weiter bestrebt gewesen, die
Heiimedium8chaft, die Materialisations - Seancen und die
Experimente in der Geister-Photographie weiter zu fördern
, deren Resultate zwar noch gering seien, aber doch
den Boden für die selbsteigene weitere Tfcätigkeit der
Schwedischen Anhänger der Sache vorgeackert hätten.
(Hort! hört!) Eine Phase der Mediumschaft, das Hellsehen
mit Visionen und Träumen, scheine jetzt aufzutreten. Er
finde jetzt dergleichen Medien fast über das ganze Land
verbreitet, auch über Norwegen, Lapland und Finland. Die
Lappländer halte man für sehr abergläubisch, aber er finde
vielmehr, dass sie recht mediumistisch geartet seien. Er
habe sie in ihren Zelten besucht und sich von ihnen erzählen
lassen, dass sie Geisterbesuche erlebten. Zum Schlüsse
gab er einige denkwürdige Beispiele von Träumen, Hellsehen,
Vorausschauen und Materialisationen, die, wie die vorhergehend
kurz erwähnten Abhandlungen, alle mit der Zeit
zum Druck gelangen werden. Er legte die erhaltenen Bilder
seiner Experimente in Geister-Photographie in einem Album
vor, von denen in vielen Fällen die Identität erwiesen war.
Mr. C de IZrogh aus Kopenhagen gab hierauf Bericht
über den Dänischen* Spiritualismus, welcher ebenso regsam
sei, wie in England und Amerika und durch die ganze
weite Welt. (Beifall.) In Schweden bei Mr. Fidler betheiligten
Psychische Studien. August 1898. 27
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