Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 425
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0433
Kurze Notizen

425

Toleranz, der türkischen Litteratur, der Armee und dem
Fortschritt der Nation auf allen Gebieten und schliesst mit
einem nachdrücklichen „Ergo!" — Am besten empfiehlt sich
wohl für viele unserer Leser die Mittheilung einer Stelle
aus dem XXI, Abschnitte: — „Islam und Sittlichkeit." —
Daselbst heisst es: — ,/De? Islam ist die Religion der
Unsittlichkeit', — so lautet das von Sachkenntniss nicht
getrübte Urtheil so vieler Kuitureuropäer. Geht man den
Dingen aber auf den Grund, so findet man, dass gerade
das Gegentheil der Fall und der Islam Fortschritt und
Moral mindestens ebenso fördert, als das Christenthum dies
thut. Vom Fortschritt an einer anderen Stelle; hier von
der Ethik. Betrachten wir einmal, was der Prophet in
der zweiten Sure des Korans lehrt, und was jeder ehrliche
Christ unterschreiben könnte: —,Die Gerechtigkeit besteht
nicht darin, dass ihr das Gesicht nach Osten oder Westen
richtet, sondern der ist gerecht, der an Gott glaubt, und
an den jüngsten Tag, und an die Engel, und an die
Schrift und die Propheten, und mit Liebe von seinem
Vermögen giebt den Anverwandten, Weisen und Armen
und Pilgern, überhaupt jedem, der darum bittet; der Gefangene
löst, das Gebet verrichtet, Almosen spendet, der
da festhält an eingegangenen Verträgen, der geduldig Noth
und Unglück und Kriegsgefahr erträgt; der ist gerecht, der
ist wahrhaft gottesfürchtig.' U. s. w." — Was braucht es
für uns weitere Citate, man lese selbst und urtheile —
gerecht!

c) Antrittsvorlesung vom ordentlichen Professor
det* Physiologie Dr. med. et phil. Mwald Hering in
Leipzig über das Thema: — „Zur Theorie der
JSTerventhätigkeit." — Derselbe sagte nach Bericht des
Dr. K-n in der 8. Beil zum „Leipz. Tagebl." Nr. 255 vom
22. Mai er. am gestrigen Datum in der Aula der Universität
vor einer auserlesenen Zuhörerschaft Folgendes: —

„Wir wissen vom Wesen der Nerventhätigkeit wenig
Bestimmtes und sind auf Vermuthungen angewiesen. Zwar
können wir seit Helmholtz die Zeit, welche die Fortpflanzung
eines Reizes in den Nervenbahnen braucht, genau messen,
wir sind auch über die electromotorischen Vorgänge einiger-
maassen unterrichtet, aber das will wenig besagen gegenüber
dem grossen Dunkel, was übrig bleibt. — Die mächtigen Fortschritte
, 4ie von der modernen Naturwissenschaft in den letzten
Jahrzehnten gemacht wurden, haben die Angehörigen einer
mechanischen Naturanschauung über das Ziel schiessen
lassen. Die Physiologie sollte nur noch angewandte Physik
und Chemie sein, die Lebens Vorgänge sich stets auf physi-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0433