Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 428
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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428 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 8. Heit. (August 1898.)

v. 26. .Februar 1898 pag. 107: - Geehrter Herr! Da ich
viele Jahre hindurch mit dem Begräbnisswesen Englands
betraut und deshalb in beständiger Berührung mit in Sterbezimmern
vorgekommenen Manifestationen gewesen bin, gebe
ich Ihnen folgende Thatsachen kund, die vielleicht von
Interesse für Ihre Leser sind. — Das Stillstehen aller
Uhren, besonders alter Stoekuhren vom Grossvater-Typus,
im Momente des Todes kommt überaus häufig vor und ist
als Gegenstand des Gesprächs und der Untersuchung in
vielen Häusern heimisch, wo ein Todesfall stattgefunden
hat. Eine andere Phase des Gegenstandes ist, dass Uhren,
welche lange Zeit hindurch vernachlässigt waren und für
nicht mehr reparaturfähig galten, ja selbst ganz stillstanden,
sich plötzlich wieder in Gang setzten. Das letztere Erlebniss
ist nicht so häufig, wie das erstere, aber es ereignet sich
doch oft genug. Dass Bilder herabfallen und Instrumente
gespielt werden, ist eine andere Erfahrung, die Einem
beständig vorkommt. Dergleichen Erlebnisse sind für die
mit dem Begräbnisswesen Betrauten recht gewöhnliche, und
es ist dies eins von den mancherlei seltsamen Dingen, mit
denen solche Unternehmer vertraut werden. Ich könnte
Ihnen eine Anzahl von beim Tode plötzlich stillgestandenen
Uhren anführen, aber ich erwäge den Ihnen zur Disposition
stehenden knappen Raum. JE. D.u — Man vergl. hierzu
noch die Kurze Notiz sub k) im Dezember-Hefte 1897 der
„Psych. Stud." S. 711 ff. mit weiteren Nachweisen. — Der
Sekretär der Redaction hat beim Tode seiner Mutter am
30. November 1886 zu Striegau in Schlesien von seinem
Vater gehört, dass der seit 1832 stets gut gehende Wandseiger
während Vaters kurzer Abwesenheit im Sountag-
Nachmittagsgottesdienste, unter dem die schon ein Jahr
lang gelähmt liegende Mutter allein geblieben und vom
wiederholten tödtlichen Schlage gerührt worden war, bei
seiner Heimkehr mit herabgerasselten Gewichten stillstand
und beim Wiederaufziehenwollen derselben nicht mehr in
Gang zu bringen gewesen war. Ich sah sofort das innere
Räderwerk nach und fand darin auf ganz merkwürdige
Weise von den Geh- und Schlaggewicht-Schnuren auf«
gedrieselte Fäden, die wie flockige Wolle aussahen, um fast
alle Räder gewickelt! Es war ein wahres Gefitze durch und
durch und machte auf mich unmittelbar den Eindruck, als
hätte sich dahinein die Seele meiner Mutter in ihrer Todesangst
gleich einem verscheuchten Vogel in ein schützendes
Nest geflüchtet und sich gleichsam an den Rädern dieser
Zeitlichkeit noch festklammern wollen aus Liebe zu ihren
Kindern und Enkeln, für die sie kurz zuvor noch eine


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