Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 440
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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440 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 9. Heft. (September 1898.)

daselbst ziemlich publik zu sein. Ich lasse nun ohne Veränderung
ihren Berieht folgen: —

„Im Winter 1885, als mein Mann noch lebte und wir die
Wirtschaft noch hatten, (jetzt ist sie verpachtet; Frau St.
ist Hausbesitzerin und wohnt im Hinterhause), trat Herr
M . . *) mit Familie bei uns in Miethe. Nicht lange darauf
erschoss sich derselbe im Hause. Jetzt zog ein altes Weiblein,
Frau E . . . zu ihnen. Diese kam einmal zu uns in die
Küche und bat um sieben Streichhölzer. Das Mädchen
wollte ihr die Schachtel geben, aber sie wollte nur sieben.
Von nun an bemerkten wir eine regelmässige Verunreinigung
des Abtritts. Es schien, als sei Seifenwasser auf den Sitz
geleert; dann war oft der Boden bis zur Schwelle mit
klarem Wasser angefüllt. Wir waren sehr beunruhigt
darüber, konnten aber nicht ausfindig machen, woher das
kommt. Als wir es einmal putzen Hessen, war nach einer
halben Stunde dasselbe. Dies unterblieb nun, aber jetzt sah
man öfters mitten auf dem Boden ein Häufchen Koth, rings
herum mit frischen Kirschensteinen besetzt, wie wenn sie
extra geordnet wären. Aber um diese Zeit gab es keine
Kirschen. Als ich einmal Morgens aufstand, war vor
meinem Bette dasselbe Schauspiel. Wir hatten einige
Zimmer an Herren vermiethet. Einst fehlte der Schlüssel,
und das Zimmer war abgeschlossen. Dann fehlten mehrere,
und man musste oft den Schlosser kommen lassen. Dies
wurde immer ärger, so dass wir zuletzt jede Woche den
Schlosser hatten. Einst war der Äbtritt von innen geriegelt
und Niemand drinnen» Es wurde immer schlimmer. Als
man einst das Zimmer eines Herrn aufbrach, welch ein
Anblick! Alles war durcheinander, die Betten auf dem
Boden, der Rost oben drauf, allerlei Gegenstände auf der
Bettlade und in der Ecke, kurz ein Wirrwarr, wie man
ihn hätte nicht besser ausdenken können. Dies kam einige
Mal vor. Zu dieser Zeit hatten wir eine Verwandte im
Hause, meine Nichte Ottilie) auf diese schien es abgesehen
zu sein. Wir hatten nämlich Verdacht auf Frau M. — Ottilie
wollte einst ein Zimmer aufschliessen, als ihr der Schlüssel
in der Hand verschwand. Wir erfuhren nun von Bekannten
ein Gegenmittel für diesen Spuk, angeblich aus dem siebenten
Buch Mose. Ich beschrieb kleine Zettel mit Versen und
legte sie über und unter die Thüren, so dass man sie
nicht sah.

*) Die nur durch Punkte angedeuteten Namen sind der Bedak-
ion bekannt gegeben, tragen jedoch nichts weiter zu den That-
sachen selbst bei. Der Sekr. d. Red.


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