Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 441
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Schwab: Eine neuere Hexengeschichte aus dem Badischen. 441

„Es schien nun eine grosse Veränderung vorzugehen.
Ottilie sass einst im Zimmer und hatte die Thüre offen
stehen lassen, da hörte sie an einem Sehranke, der aussen
stand, ein Krachen; sie sah nach und bemerkte eine Maus
einige Male vorüber springen. In unserer Wirthschaft verkehrten
meist Militär- und Handwerksleute. Diese wussten
dies alles und betrachteten sich oft die Sachlage. So sass
ich auch einmal im Zimmer und arbeitete mit Wolle. Nach
einiger Zeit legte ich selbige bei Seite, um etwas anderes
zu thun; da ging Ottilie die Treppe hinauf. Diese führt am
Kamin vorbei, woran sich ein Thürlein befindet. Dieses
sprang im selben Moment auf, und heraus fiel die Wolle
sammt der Arbeit; gleichzeitig Hess sich ein Mäuslein
erblicken, das einen der verlorenen Schlüssel fallen Hess,
und verschwand. Ottilie erschrack sehr, kam in die Wirthschaft
und meldete dies, worauf wir und einige Gäste die
Gegenstände liegen sahen.

„Dies kam nun auch öfters vor. Es kamen allerlei
Schlüssel zum Vorschein; oft solche, die wir noch nie
gesehen hatten, und alterthümliche, verrostete. Auch andere
Gegenstände, die früher abhanden kamen, trafen jetzt
wieder ein.

.,Es kommt noch besser; als Ottilie einmal die Stiege
heraufging, begegnete ihr die Gestalt der Frau ilf., sie
schien mehr zu schweben, als zu gehen, und hatte ein
Zettelein in der Hand, das sie fallen Hess. Ottilie nahm es,
und die Gestalt verschwand. Dies kam nach und nach öfter,
ja fast täglich vor. Auf dem Zettel stand gewöhnlich
Unbedeutendes, manchmal aber auch Familienangelegenheiten
von uns und Dinge, die nur ich weiss. Die Gestalt
wurde sonst von Niemand gesehen. Anfangs waren wir sehr
erschrocken, doch man gewöhnte sich daran, und die Angst
wurde zur Neugier. Wenn Ottilie Mittags 12 oder Abends
6 Uhr die Stiege heraufging, begegnete sie ihr fast immer.
Oft auch, wenn ich Morgens aufwachte, lagen auf dem
Nachttische, oder fand man in verschlossenen Schatullen
solche Zettel. Darauf standen allerlei Nachrichten, oft auch
Einladungen zu Thee und Kaffee. Wir nahmen aber nie
was an. Die Unterschrift hiess immer: AI. M. (Marie M . .. .)

„Mein Mann hatte die Geschichte nun endlich satt, und
wir traten in Feindschaft mit diesen Leuten. Als sie einst
spazieren waren, legten wir einen Besen quer über die
Treppe, die sie passiren mussten. Als sie kamen, gingen
sie nicht daran vorbei, sondern holten einen Verwandten,
der ihn wegthat. Auf einem obigen Zettel stand einmal,
Ottilie sollte um die und die Zeit zu ihr kommen, sie wolle


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