Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 448
(PDF, 192 MB)
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448 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 9. Heft. (September 1898.)

blaue Flecke wie von heftigen Sehlägen das Blut aus den
Adern getrieben zu geschehen pflegt. Auf dieses ist eine
solche Furcht erfolgt, dass die Leute ihre Häuser verlassen
und sichere Oerter suchen mussten. Obgleich auch viel
Lichter gebrannt wurden, ist doch indem alle Wochen das
Gespenst kommen und hat etliche mit Gewalt angegriffen.

Weil nun die Gefahr immer grösser geworden, hat
endlich die Obrigkeit, nachdem der Körper fast bis in den
8. Monat im Grabe gelegen, nämlich am 22. September 1591
bis 18. April 1592, mit Consens des Herrn Hauptmanns
abends um 1 der ganzen Uhr [7 Uhr] das Grab eröffnen
lassen im Beisein des Striegischen Raths, Schoppen und der
andern, deren Hilfe die Obrigkeit sich zu gebrauchen pflegt,
Berufung, damit ihnen desto mehr geglaubt werde, Als nun
das Grab aufgemacht, wird der Körper ganz befunden und
an keinem Orte verfault, sondern voll und aufgeblasen wie
eine Pauke, und stehen alle Glieder richtig und unverletzt
zusammen gelugt, aber das zu verwundern, nicht wie
natürlich verstorben, verstarret sondern so man sie bewegt
habe, sie sich biegen lassen. Und weil fast alle Zauberer
gezeichnet zu sein pflegen, hat dieser auch in der grossen
Zehe des rechten Fusses eine erhöhte, aufwachsende Rose
gehabt. Die in der Kehlen aufgebaute Wunde war ohne
eine Faulung.

Der ausgegrabene Körper ward vom 18. bis 24. April
auf der Totenbahr gehalten und bei Tag und Nacht bewacht,
es mocht ein Jeder hinzutreten und ihn besehen, wie denn
aus benachbarten Orten etliche 1000 Personen herzu
kommen.

Das herumwandelnde Gespenst trieb's wie vorhin, welches
sie also zu stillen verhofft, wenn der Körper in unehrlichen
Ort, nämlich zum Galgen begraben würde. Diese Arzenei
war auch vergebens und gleiche Tragödie fortgetriebenA ist
endlich die hinterlassene Wittib zu E. E. R.
samen Rath] gegangen, anzeigend: — Es so
mehr zuwider sein, sie möchte mit ihrem gewesenen Ehemann
nach der Schärfe des Rechtes verfahren. Derohalben hat
die Obrigkeit auf den 2. Mai 1592 durch den Scharfrichter
den Körper aus der Erde ausgraben lassen und befunden,
dass der Körper grösser geworden. Ist ihm derowegen erstlich
der Kopf mit einem Grabscheit abgestochen worden, darnach
die Glieder, Hände und Füsse, endlich nach Eröffnung des
Rückens ist ihm das Herz ganz unverletzt herausgenommen
worden, gleich wie aus einem geschlachteten Kalb, letzlich
war der Körper auf einen hohen und grossen Holzhaufen
gelegt und darüber viel Unflats geworfen, auf zwei Ellen

Einem Ehr-
1t ihr nicht


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