Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 449
(PDF, 192 MB)
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Wittig: Hexenaberglaube in Schlesien.

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hoch, und ist also verbrannt worden.*) Damit aber nicht
möchten die Asche oder Stücklein von den Beinen von
Jemand Abergläubigen aufgelesen oder zum Missbrauch
aufgehoben werden, sind etliche Wächter dahin geordert
worden, die Niemand dahin kommen Hessen. Als des morgens
Holz und Körper verbrannt, ist die Asche tiberall aufgekehrt,
mit den ausgelöschten Stücklein in Säcke gethan und ins
fliessende Wasser geschüttet worden.

Da solches geschehen, ist durch Gottes Schickung das
Gespenst nicht mehr gesehen worden.

Horrendum et antea inauditum Exemplum. [Ein erschrecklicher
und vordem unerhörter Vorfall!]

Diese Relation ist aus dem von M.[agister] Martino
Weinrich zu Bresslau in der Schul zu St. Elisabeth gewesenen
Conrectore in Latein geschriebenen und gedruckten ins
Deutsche übersetzten extrahiret.

Deus adjutor meus! [Gott mein Helfer!]
(Jauer'sche Mss. Historia Silesiaca.) Bresl. Staatsarchiv.

2. Eine Hexenverbrennung.

Im Jahre 1594, am 14. October, war „die alte Anna
bei Hanns Opiizen" begraben worden, und schon nach wenigen
Tagen verbreitete sich das Gerücht, dass die Verstorbene
eine Zauberin gewesen sei, sich wieder sehen lasse und die
Leute schrecke. Darauf hin veranlasste der JJath, der von
der Richtigkeit (!) des Volksurtheils klar überzeugt gewesen
sein muss, nicht blos die Ausgrabung und Entfernung der
Leiche aus dem geweihten Gottesacker, sondern auch deren
Verbrennung am Galgen. Wie erregt die Volksstimmuag
gewesen sein muss, kann man aus dem Bericht ersehen, der
über die Vollstreckung des Urtheils im alten Begräbnissbuche
der katholischen Kirche eingetragen worden ist. Der
Schreiber beginnt: — „Die ßestiaa — dieser Ausdruck
muss dem Schreiber doch etwas zu hart gewesen sein, er
streicht das Wort aus und setzt milder fort:) — „die
Venefica (Zauberin) ist nachmals den 2J. November aufgegraben
, als Zauberin erkannt und den 25. Tag gemeldten
Monats aufs Feuer gelegt, zu Stücken zerhackt und zu
Pulver verbrannt worden." —

So die Striegauer Chronik Filla's. Man vergl. hierzu
unsere Kurzen Notizen in „Psych. Stud." September-Heft
1893 S. 454 sub b): — „Eine Hexenverbrennung in Wien4*
und S. 45G sub d) einen neueren Fall „zu Arad in Ungarn."

*) Man sehe meine Bemerkung hierzu am Schlüsse dieses Artikels.

Der Sekr. d. Red.

Psyohlsche Studien. September 1898. 29


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