Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 465
(PDF, 192 MB)
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Reich; Die Chemie des Mittelalters.

465

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergL

IMe Chemie des Mittelalters.

Von Dr. JMuard Reich zu Scheveningen in Holland.

Wer kennt nicht die Bedeutung der Chemie und ihrer
Vorläuferin, der Alchymie, für Wissenschaft, Erkenntniss
und Gesittung? Ohne die Chemie gäbe es keine exacte
Wissenschaft und keinen Fortschritt in dem auf letztere
gegründeten Theil der Gesittung, weil der grösste Nutzen
ermangelte, welchen die Chemie dem Dasein gewährt und
der Forschung.

Eine auf feste Thatsachen gegründete Philosophie muss
Chemie unbedingt voraussetzen, und selbst die Praxis der
Religion blickt dankbar auf die Chemie, weil sie derselben
das Material entnimmt zu den Beweiseu und Vorgängen
der Rechtfertigung ihres Seins und Thätigseins.

Und der Chemie ging voraus die Alchymie. Ohne diese
wäre jene nicht im Stande gewesen, sich zu entwickeln.
Die Irrthümer und Wahrheiten der Alchymie Hessen die
Chemie den Weg der Wahrheit finden und den Character
der Wissenschaft gewinnen. Dies alles kann nur aus der
Geschichte gelernt werden. Die Geschichte der Alchymie
und die der Chemie sind darum höchst bedeutungsvoll.

Jedes Studium derselben ist zugleich ein Studium der
Geschichte der Wissenschaften und der Cultur, ein Vorstudium
der Philosophie, ein Mittel des Verständnisses der
technischen Entwickelung der gesitteten Menschheit.

Wer das Mittelalter nicht versteht, begreift nicht das
Wesen und die Entwickelung der Civilisation; wem die
Geschichte der Chemie des Mittelalters nicht bekannt ist,
befindet sich ausser Stande, das Wesen und den Ent-
wickelungsgang der Wissenschaft zu erfassen.

Aber, sollen unsere Vorstellungen correct sein, so müssen
unsere Studien an guten, sichern Quellen gemacht werden;
die Docnmente, welche als Grundlage dienen, müssen echt
sein und deren ganze ßeurtheilung wie Verwerthung frei
sein von vorgefassten Meinungen, von lückenhaften und
verkehrten Satzungen.

Weiter ist es nothwendig, die originalen Quellen selbst
zu suchen und auf Uebersetzungen, Mittheilungen aus zweiter
und dritter Hand sich nicht zu verlassen; es ist nothwendig,
den Standpunkt der Zeit wohl zu verstehen, in welcher die

Psychische Studien. September 1898. g()


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