Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 478
(PDF, 192 MB)
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Kurze Notizen.

an ßjs Sarge in Berlin deutlich halten hören. Sie
schlösse daraus, class er in Berlin auch seine Ruhestätte
finden werde, wenn es auch nach den bis jetzt eingetretenen
Gesichten nicht ausgeschlossen sei, dass etwa bei üeber-
führung der „sterblichen, ehemaligen Hülle des Bismarck'sehen
Geistes" von Friedrichsruh nach Schönhausen der imposante
Condukt nur über Berlin, woselbst er dann jedenfalls also
einen längeren Aufenthalt haben werde, geleitet werde.

— Bezüglich des Aussehens „dieses späteren Berlin" bemerkt
die Seherin schliesslich, dass es ein „fast vollständig verändertes
" sein werde; das Kaiser FFt/Ae/zn-Denkmal werde
dann z. B. nicht mehr auf dem „Schlossfreiheits-Platze"
stehen.

/) Isolde Kurz, die in Florenz lebende geistreiche
Tochter des berühmten Literarhistorikers Heinrich Kurz,
berichtet in der „Gartenlaube" Nr. 25, 1898 S. 420 in dem
Artikel: — „Der 'Brutus* der Mediceer" —? welcher Brutus
eigentlich Lorenzino hiess und der Vetter des scheusslichen
Florentiner Tyrannen Alessandro de Medici war, den er unter
der Maske eines Hofnarren und Philosophen lange zu täuschen
wusste, um ihn schliesslich dennoch grausam ermorden zu
lassen aus Rache für dessen viele Unthaten, für die Vergiftung
des brüderlichen Cardinais Ippolifo und schliesslich
für einen Verführungsversuch einer nahen Verwandten, der
schönen Gaterina Ginori, trotzdem Alessandro sich erst vor
Kurzem mit Margarete von Parma, der späteren Regentin
de: Niederlande und natürlichen Tochter Kaiser Karts V.,
vermählt hatte, über die astrologischen Vorwarnungen,
welche Alessandro vor seinem Tode erhielt. Sie sagt darüber:

— „All seiner Feinde glaubte Alessandro sich entledigt zu
haben; aber den einzigen, der wahrhaft zu fürchten war,
hielt er als besten Freund an seiner Seite. Die Verblendung
des sonst so argwöhnischen Despoten, der in jedem Florentiner
einen Verschwörer witterte, erschien seinen Getreuen
wie ein Werk der Gestirne. An Warnungen fehlte es nicht.
Schopenhauer stellt einmal den wunderlichen Satz auf, dass
ein schweres Geheimniss, lange in der Brust eines Menschen
verschlossen, sich am Ende von selbst der Aussenwelt mit-
theilen müsse. An dieses mystische Wort wird man erinnert,
wenn man sieht, wie Lorenzino's Umgebung ihm den Mordgedanken
aus der schweigenden Seele las. Schon bei der
Grundsteinlegung der Citadelle war dem Herzog vom
Astrologen, der dieser Handlung vorstand, der Tod
durch die Hand seines Vetters prophezeit worden. Alessandro
hatte nur gelacht; er war dem alles beherrschenden Aberglauben
so unzugänglich, dass er als ein Ausnahmemensch


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