Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 500
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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500 Psychische. Studien. XXV Jahrg. 10. Heft (Oktober (1898.

experimentell nachgewiesen sei, doch besitze ich nicht mehr
das unbegrenzte Vertrauen auf die unbedingte Gewissenhaftigkeit
der modern-exacten Naturwissenschaftler, um nicht
für möglich zu halten, dass man solche Untersuchungen,
wenn überhaupt, so doch nicht mit vorurtheilsfreier Kritik
durchgeführt habe, da es sich um eine scheinbar a priori
feststehende und 'gar nicht anders mögliche' Thatsache
handele! —

„Ist es nun auch sehr schwer, solche Experimente bei
Menschen durchzuführen, so wäre es doch leicht möglich,
diesbezügliche Thierversuche vorzunehmen, da ja auch bei
Thieren dieselben Erscheinungen, wenn auch wahrscheinlich
im geringeren Grade, sich zeigen müssten. Die betreffenden
Thiere müssten vor der Tödtung genau gewogen, dann rasch
und ohne Blutverlust, wohl am besten durch Electricität
getödtet und nach dem Erkalten wieder genau gewogen
werden. — Mein Vorschlag erscheint auf den ersten Blick
kindisch-naiv und drängt unwillkürlich die Bemerkung auf:

— 'So was müsste ja den Leuten schon längst aufgefallen
sein!' — Bedenken Sie aber, dass gerade wir Occultisten
am besten wissen, wie viele solche 'üolumbuseier' es in der
heutigen Wissenschaftler ei noch giebt!" —

Nun kindisch-naiv fand ich diesen Vorschlag absolut
nicht5 sondern entgegengesetzt sehr scharfsinnig, und ich
bin tun überzeugt, dass Herr von Kramicki mit seiner
Vermathung auf dem richtigen Wege ist. Denn erst vor
einigen Monaten sagte mir ein hiesiger intelligenter Bürger,
dem mit anderen Kameraden die traurige Pflicht zufiel,
einen Mitbürger im Sarge während des Leichenzuges zu
tragen, folgendes: — „Sie haben ja, Herr Doctor, den seligen
Botic gekannt und wissen, dass er ein kleiner, schwächlicher
Mann war. Nun hatten wir, vier starke Männer, viel Mühe,
um den Sarg zu heben und zu tragen, so unendlich schwer
war die Bürde. Gtwiss war dieser Mensch sehr sündhaft."

— Nun dachte ich mir dabei, dass dies wahrscheinlich auf
Einbildung oder transscendentaler Suggestion beruhe, und
wurde erst durch Herrn Dr. v. Kramicki auf diesen meine
Theorie oder Hypothese bekräftigenden Umstand aufmerksam
gemacht. Denn jetzt wurde mir klar, dass der Mensch
Recht haben konnte, als er von der aussergewöhnlichen
Schwere des Todten sprach.

Ich ersuche auch hiermit alle jene freundlichen Leser,
denen es um Auffindung der Wahrheit zu thun ist, besonders
aber Aerzte, (da sich ihnen dazu leicht Gelegenheiten
bieten), die von Dr. v. Krasnicki vorgeschlagenen Experimente


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