Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 511
(PDF, 192 MB)
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Wolfg. Bohn: Die indische Seelenlebre in ihrer Anwendung etc. 511

weshalb ja auch z. B. Ennemoser in seiner — „Geschichte der
Magie" S. 966 (Leipzig, 1844) — Böhme den Erzmagier nennt.

Die gegebene kurze Uebersicht des Occultismus, oder
der Magie im weitesten Sinne, musste ich vorausschicken,
um mich im folgenden der Magie im engeren Sinne
zuzuwenden. Letztere gliedert sich in zwei Theile: —
Studium und Gebrauch des Prana, Studium und Gebrauch
des mit Manas verbundenen Kama.

Prana ist, wie bekannt, die Lebenskraft, durch welche
die physikalischen, chemischen und siderischen Kräfte befähigt
werden, aus dem Stoffe organische Formen zu bilden.
Der Ausdruck des Prana findet sich am reinsten in der
Pflanze dargestellt. Wenn aus den gleichförmigen Zellen
des Samenkornes sich ein Baum entwickelt, so sehen wir das
Wirken Pranas. Wenn die heilende Hand des Magnetiseurs
an der Stelle, wo eine grosse Wunde einen Theil des
lebenden Gewebes zerstört hat, bewirkt, dass sich neues
lebendes Gewebe bildet, der Defect gedeckt, organisirt wird,
so haben wir die praktische Anwendung der Gesetze des
Prana.

Die kühnste Hoffnung der praktischen Magie gipfelte
in dem Bestreben, aus unorganischem Stoffe lebende Wesen,
wo möglich Menschen zu bilden. Das ist die Grundlage der
Erzählungen vom Homunculus, die Goethe im „Faust'1* erwähnt
und die in den Versuchen des Grafen Kuffstein (s. Kiesewetter
— „Die Homunculi des Grafen Kuffstein" — in der
„Sphinx« 1890 IX. S. 273) ihren historischen Ausdruck
fanden. Manche Versuche der sogenannten Blumenmedien*)
haben in der (unbewussten) Anwendung der Pranagesetze
ihren Urgrund, soweit sie nicht durch Apport seitens
der Astralwesen erklärt werden können. Dies * gilt gewiss
von dem langsamen Aufwachsen einer Blume, das z. B.
Aksakow beschreibt in — „Animismus und Spiritismus" —
(Leipzig, 1890, S. 132). Ein biszchen vom Homunculuswunder
ist auch in Goethe's Zauberlehrling herauszulesen.

Die universellste und bekannteste Anwendung des
Prana bietet sich aber im Gebiet der Heilkunde. Bewusst
oder unbewusst ist jeder Arzt ein wenig Pranatherapeut.
„II faut naltre mödecin": — das Wissen allein macht den
Arzt nicht aus. Die bekanntesten Formen der Pranatherapie
muss ich hier kurz besprechen.

*) Man vgl. über sie „Psych. Stud." October-Heft 1897 S. 573 ff. —

Der Sekr. d. Red.

(Fortsetzung folgt.)


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