Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 521
(PDF, 192 MB)
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Strebel: Skizze über esoterischen Oecultismus. 521

sie, als von ungenügenden Grundlagen ausgehend, auch
ungenügend sein muss, d. h. unsere menschliche Erkenntniss
ist höchstens relativ wahr. Absolut wahr ist nur die göttliche
Erkenntniss, die unmittelbare Anschauung, bei der
Beben und Erkennen keine getrennten Processe sind wie
beim menschlichen Erkennen, bei dem trügerische Apparate
eingeschaltet sind. Vermöge ihrer materiellen Grobheit
arbeiten diese mit lautem Effect, so dass die schwache
Stimme der Göttlichkeit in uns übertönt und nicht gehört
wird. (Dieser Umstand zeigt uns den Weg, um jene Stimme
deutlicher zu machen, wie wir später sehen werden).

Der Mensch hat also ein göttliches Theil, den Geist
Gottes und dessen Kraft in sich, die sich indessen spontan
nur äusserst selten manifestiren können, und welch ersterer
das Gefühl des Sonderseins, der Abgerissenheit vom Ganzen
der Welt nicht kennt. Der Mensch aber weiss nichts von
der in ihm liegenden Gottesgabe, von seiner Verwandtschaft
mit Gott, getäuscht durch die Brille eines outrirten (über-v
triebenen) Egoismus, der ihm das Gefühl der Persönlichkeit
(persona =- Maske) vorspiegelt und das Handeln des
Menschen bestimmt.

Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Körper, d. lt.
dem göttlichen Geiste, von dem aber nur ein Theil in der
Vernunft, im Intellect manifest wird, der Seele als
Trägerin der Leidenschaften, Triebe, Begierden, und der
Materie als solcher. Die Einwirkung dieser drei Haupttheile
auf einander wird durch Vermittelung gewisser astralätherischer
Medien besorgt, welche äusserst verdünnte Zustände
der Materie darstellet). Näher kann ich mich hier
darauf nicht einlassen. Der normale, äusserliche Alltagsmensch
weiss nun, wie schon erwähnt, von dem Göttlichen in sich
sehr wenig. Dagegen ahnt der Dichter, der Künstler, also
der geniale Mensch im allgemeinen, sehr wohl den Zusammenhang
. Ferner ist die Zahl der Menschen, welche in
ihrem Leben öfter oder seltener das Aufblitzen des Götterfunkens
in sich verspürt haben, keine eben geringe. Dieser
Lichtblitz tritt bei manchen Menschen durch glückliche
Umstände spontan ein, und es gemessen solche Bevorzugte
das Glück der unmittelbaren Anschauung, von der niederen
Stufe des sogenannten Hellsehens, Astraisehens an bis
zu den höheren des ekstatischen Sehens, der Verklärung,
wie sie öfters auch in der Bibel erwähnt werden. Die
äusseren Sinne sind in diesem Zustaude der Verzückung,
der Vereinigung mit dem ureignen, göttlichen Selbst, vollständig
ausgeschaltet Raum und Zeit jsind geschwunden,
und göttliche Seligkeit durchleuchtet den ganzen Menschen.


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