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Kurze Notizen. — Bibliographie.
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dem vom mediumistisehen Forschungsstandpunkte aus mit
den nöthigeri Rückverweisungen enthält. Näheres Persönliche
über sie vermag noch der mit ihr befreundete Mag-
netiseur Herr Prof. Willy Reichel in Berlin mitzutheilen. —
Der S e k r. d. Red.
i) Peter Rosegger, der Verfasser des Romans — „Das
ewige Licht" (181*7) —, ist zwar dem Spiritismus, wie er
sich ihm in österreichischen und ausländischen Zeitungsberichten
dargestellt hat, keineswegs hold, aber fast alle
seine Schriften enthalten in ihrem wesentlichen Kern doch
echt Spiritistisches. Wir citiien zum Beweise dessen nur
folgende Stelle aus einem „Gespräch über Religion" (in
Allerlei Menschliches," 1893): — ,,Der ganze, herztiefe
Mensch begnügt sich nicht mit diesem irdischen Jahrmarkte;
der Mensch ist etwas Grosses, alles erdenkliche Erden glück
ist ihm nichtig, und alles Erdenunglück, das er ertragen
muss, ertiägt er nur, weil er weiss, es reinigt, stärkt, veredelt
ihn auf dem Wege zur Vollkommenheit. Er will höher
hinaus, als alle Weltmacht und aller Menschenwitz ihn
heben können, er will eine Grösse und Unendlichkeit erlangen,
die er sich mit seinen endlichen Verstandesorganen gar
nicht vorstellen kann. — Aber ich habe gesehen, dass mit
der Religion mancherlei Missbräuche getrieben werden und
der Glaube zum Aberglauben gemacht wird. Solche Erscheinungen
geissle ich mit Spott und Zorn und werde das
thun, so lange ich lebe und mir die christliche Religion als
das Höchste gilt, was der Mensch aut Erden hat." — Vortrefflich
gedacht, aber es steht doch etwas schief darum.
Muss man nicht den Baum des Christenthums und der
Wirklichkeit so nehmen, wie er gewachsen ist, mit seiner
rauben und rissigen Rinde und seinen knorrigen Aesten,
obwohl uns diese nicht gefallen mögen, und hinter und in
diesen zum Wurzel-, Bast-, Blätter- und Eruchtwerk hindurchdringen
? Muss man nicht in allen Dingen und Schriften
das Beste zwischen den Zeilen zu lesen verstehen lernen?
So auch bei den Aeusserlichkeiten des Spiritismus und der
christlichen Religion! — Der Sekr. d. Red.
BMiographie-Nachweis
nach dem chronologischen Eingang der Bücher,
(Fortsetzung von S. 480 des September-Heftes 1898.)
Grimm , Dan., Pfarrer in BiSchweiler (Unter-Elsass: — „Die Un-
steiblichkeitsfrage." (Bisehweiler, Fr. Posth, Kräinergasse 34,
1876.) 78 ö. b°. Preis: 80 Cent. ((54 Pf.).
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