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554 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1898.)
leichter ernten werden, wo sie nicht mehr so viel zu ackern
und zu säen haben, wie dies mir und meinen Strebens-
genossen in harter Arbeit beschieden war. Als ein letztes
Vermächtniss und Andenken plane ich mit meinem Herrn
Sekretär noch ein alphabetisches Personen- und Sach-
Register über alle 25 Jahrgänge der mir so theuer
gewordenen „Psychischen Studien", das jedenfalls noch im
Laufe des folgenden Jahres zur schnellen und nutzbaren
wissenschaftlichen Ausbeutung ihres reichen Inhalts für alle
späteren Forscher und meine geehrten Abonnenten erscheinen
wird.
Jurjew (Dorpat), den 5./1T. September 1898.
Alexander Aksakow.
Im Ansehiuss an die obigen Abschiedsworte
des um die Sache der übersinnlichen Forschung hochverdienten
Begründers und bisherigen Herausgebers der
„Psychischen Studien" beehre ich mich, den Lesarn und
Mitarbeitern derselben die Mittheilung zu machen, dass
ich mich entschlossen habe, vom 1. Januar 1899 ab die
Redaktion dieser Zeitschrift in „Neuer Folge" zu übernehmen.
Was mich bewog, der mich ehrenden Aufforderung des
Herrn Verlegers hierzu nach reiflicher Ueberlegung nachzukommen
, war der aufrichtige Wunsch, meine bescheidene
Kraft zur Erhaltung des von Sr. Excellenz dem Herrn
Staatsrath v. Aksakow mit soviel Opfern begonnenen und
von ihm, sowie seinem Herrn Redaktions-Sekretär Dr. Wittig
mit so viel Mühe und Geschick seither fortgeführten Werkes
einzusetzen.
Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, diese Weiterführung
in dem hohen Geist und dem edeln Sinn zu leiten,
der aus jedem Wort seines schönen Lebewohls an die Leser
hervorleuchtet. Ob es mir gelingen wird, dieses Ziel zu
erreichen, das hängt freilich in erster Linie von der Unterstützung
ab, die ich bei den diesem ältesten und gediegensten
Journal für psychologische und speziell für spiritistische
Forschung treu gebliebenen geschätzten Abonnenten und
Mitarbeitern hierbei zu finden hoffe. Namentlich an die
letzteren, sowie an alle diejenigen Forscher, welche sich
mit der Lösung der noch dunklen Probleme des menschlichen
Seelenlebens befassen, richte ich hiermit die herzliche
Bitte, mir in derselben uneigennützigen Weise, wie es bisher
geschah, bei der Uebernähme meines wahrlich nicht leichten
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