Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 558
(PDF, 192 MB)
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558 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1898.)

'Wladimir*. — Erst nach einiger Zeit erhielt Frau L. die
offieielle Benachrichtigung von dem Ableben ihres Gatten.
Es muss noch Folgendes erwähnt werden. In jenem Traume
sah dass er mit einem zweiten Fassagiere den Todeskampf
rang. Auch dieser Umstand hat sich bewahrheitet.
Ein gewisser Herr Benicke warf sich vom Schiffe in's Meer
und ergriff einen Schwimmgürteh Tn diesem Augenblicke
schwamm an ihn Lukawski heran. — „Greifen Sie nicht nach
dem Gürtel, zwei Personen wird er nicht halten können,
und wir finden beide den Tod!" — rief Hern ie ihm zu. —
„Ich schwimme aber schlecht", — erwiderte Lukawski. —
„Dann nehmen Sie den Gürtel allein; ich schwimme vortrefflich
und werde mir schon Rath schaffen.4* — In diesem
Augenblicke trennte sie eine Welle auf ewig. Herr Henicke
rettete sich, Lukawski ging zu Grunde. Sogar seine Leiche
wurde nicht aufgefunden. Wenn man dies Alles liest, wird
man unwillkürlich an Hamlets Wort erinnert: — „Es giebt
mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit
sich träumt."*) —

II.

Der Warschauer „Kurjer Codzienny" meldete unlängst:
— In diesen Tagen (Ende Februar 1898) starb Graf
ein Beamter der Warschauer Reichsbankfiliale, welcber vor
drei Monaten, zur Zeit, als er sich der besten Gesundheit
erfreute, seinen Tod vorausgesagt hat. Herr ff. hatte vor
einigen Jahren Schreckliches durchgemacht Er reiste sammt
Weib und Kind mit der sibirischen Eisenbahn, um einen
neuen Amtsposten anzutreten, und verlor während eines
Brandes, welcher in dem Bahnzuge ausgebrochen war, seine
Gattin nebst Kindern; kaum rettete er das eigene Leben.
Nach dieser Katastrophe verzichtete Graf G. auf die angebotene
Stelle und kehrte nach Warschau zurück. Es
versteht sich von selbst, dass dieses Unglück ihn tief ergriffen
hat. Seit jener Zeit erschien ihm seine verstorbene Frau
oft im Traume, was er dann gewöhnlich den Bureaukollegen
erzahlte. Als Graf G. später eine zweite Ehe einging,
träumte er wieder von seiner ersten Frau, welche ihn
ersuchte, er möge sich nicht zum zweiten Mal verheirathen.
Herr G. gab wenig Acht darauf, und beine Bureaukollegen
behaupteten ebenfalls, dass diese Träume einer exaltirten

*) Man vergl. hierzu Dr. v. GafB ähnliche Mittbeilung in seinem
Artikel: — „An den Grenzen zweier Welten*1 — im Juli-Heft der
„Psych. Stud." 1898 S. 307 ff., 1895 S. 273ff. — Der Sekr. d. Ked.


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