Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 600
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0608
000 Psychische Studien. XXV. Jahr«. 11. Heft. (November 1898.)

Im grauen Rock mit hohlem Blick,
Die weisse Schlafmütz im Genick
Und in der Hand den Besen.

Er schlurft vorbei und keucht und fegt

Die Schweiion von Hius zu Haus;

Aus jedem trägt man morgen

Den schwarzen Sarg heraus.

Er fegt, <iis gäit's ein Freudenfest;

Doch wo er fegt, da war die Pest,

Er folgt ihr auf dem Fusse.

Einst bannt' er sie mit Satans Macht,

Bis er zur Holle fuhr,

Und muss zum Hohne tilgen

Nun ihre* Fußtritts Spur,

Gar rasch ist ihr verhüllter Gang.

Er keuriit die hohen Häuser entlang,

Wie hegen die Schläfer so stille!

Mir wird's im Herzen todtenkühl.

Es reget »ich kein Hauel».

War wohl bei meinen Lienen

Der graue Mahner auch?

Fem hallt noch dos Gespenstes Tri it.

W(h mir, wie lenk' ich meinen Schritt

Düren diese Stadt der TodtcnV

Auch das — „Hexenkind" - besingt einen übersinnlichen
Stoff in volksthümheher Weise.

Else Svh m /«/cm, welche unter dein Namen Jf jHnvker
schreibt, bat auch einige Male in ihren .Romanen die Schwelle
des Grenzlandes überschütten, so z. II in den — „Frühlings-
stünn.»n'\ — einem Werke, das künstlerisch nicht sonderlich
hoch .steht, da ihm eine einheitliche Handlung fehlt, das
aber durch den Ohaiakter einen jungen Mädchens, der wirklich
prächtig geschildert ist, Anerkennung veidient. Diese
Heldin, Elsa geheissen, weicht entschieden von den Romanfiguren
k la Marlitt u. s. w. recht vorteilhaft ab. Ein tiefes
Mitgefühl lebt in ihr mit allem Lebenden. Sie kann nicht zu-
sehei, wie Thierc gepeinigt oder auch nur Pflanzen vernachlässigt
werden. Hand in Hand geht damit ein tiefer Widerwille
gegen die Dogmen der christlichen Religion. Ihr Geist,
der durch keine Schahionenerziehung \ erfälscht worden ist,
empfindet tief den Widerspruch zwischen der angeborenen
Anschauungsweise der Germanen und dem semitischen
Pfropfreise in unserer Kultur. Die scharfe Betonung der
vorgeblichen Kluft zwischen Mensch und Thier, das grosse
Gewicht, das besonders im Protestantismus auf die Schriften
des Alten Testamentes gelegt wild, aus denen doch oft eine
noch sehr barbarische Gesinnung hervorleuchtet, widert
sie aufs höchste an. Es ist hier nicht der Kaum, näher
auf die klar und verständig und doch so innig und poetisch


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