Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 606
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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606 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1898.)

ungen Leuten, liegend, sitzend, stehend, eine neugierige,
müssige Menge. In einer Ecke steht ein Bett mit schlafenden
Kindern; dort kauert eins auf einem Schemel; mit verzweiflungsvollen
Gesichtern, die von Unruhe, Angst und
vielen schlaflosen Nächten erzählen, verharren die Eltern
in banger Erwartung. In der Mitte der Kammer ist auf
dem Boden ein Kleidungsstück angenagfit, ringsum eingerahmt
von einer Gruppe Fremder und Einheimischer,
welche mit mehr oder weniger Interesse und Glauben das
Kleidungsstück betrachten, das gegen Mitternacht trotz der
eingeschlagenen Nägel sich erheben und sich aufblähen soll
Man denke sich die verschiedenartigen Gesichter, Spannung,
Erwartung, Zweifel ausdrückend, im geheimnissvollen, durchqualmten
Halbdunkel eines trüben Kerzenlichts, und die
wirkungsvolle Scenerie ist fertig.

„Und nun zum Thatbestand. Lassen wir einen angesehenen
, wohlhabenden, älteren Bauersmann, einen Augenzeugen
, selber erzählen: — 'Die Kammer hat sich geleert; ich
stehe Morgens gegen 8 Uhr auswendig am Kammerfenster
und blicke hinein in die berüchtigte Kammer. Alles still
und ruhig und leer. Plötzlich beginnt die Bettdecke sich
zu regen; sie streckt sich; richtet sich vollständig senkrecht
in die Höhe, dreht sich und lässt sich am Fussende des
Bettes herunter, wo sie aufrecht, aufgebauscht stehen bleibt,
während wir hineingehen und die geschehene wunderbare
Thatsache anstaunen. So bleibt sie stehen bis fast 9 Uhr,
als sie ein Zuschauer wieder aufs Bett wirft. Und kein
Mensch im Zimmer, als das geschah, keine Hand, kein
Schatten sichtbar. Ich konstatire, dass die Bettdecke fast
ganz ohne Federn ist und sonst nichts Merkwürdiges bietet.
Herbeigerufene Zeugen können meine Aussagen bestätigen/

„Die Eltern der im Hause wohnenden Kinder erzählen:
— 'Seit drei Wochen bestehe der Spuk, welcher bei den
Kindern in der Schlafkammer angefangen habe, die Kinder
würden an den Haaren gezogen, gekneift u. s. w. und wären
jetzt mit aller Gewalt nicht mehr dazu zu bringen, in die
Kammer zu gehen. Am Sonntag während des Gottesdienstes
hätte das Bettzeug eine Promenade unternommen aus der
berüchtigten Kammer in die Stube. So ging es fort Tag
und Nacht bis heute/ —

„fnteressant ist es, Dorf stimmen zu hören. Sechs
Laib Brod sollen die Treppe hin auf spaziert sein. Auf der
Dachfirst soll eines der Kinder einen schwarzen Mann
gesehen haben, wie er einen Schubkarren drückte. Im Dorfe
und in der Umgegend herrscht die Meinung, ein böser
Nachbar spiele Physik (Hexerei).


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