Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 632
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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632 Psychische Studien. XXV, Jahrg. 12. Heft. (Deceuiber 1898.)

auch Strindberg zu dem Gedanken der Wiedergeburt und
sagt mit Voltaire*. — Die Auferstehung ist etwas ganz
Natürliches; es ist nicht erstaunenswerther, zwei Mal als
einmal geboren zu werden.9 — Er übersiedelt in das
klösterliche Hotel Orfila und fasst dort das Problem, Gold
zu machen, in's Auge. Zufällig am 29. März (1896) fällt
ihm Balzac's: — 'Seraphita' — in die Hände. Er hört zum
ersten Mal von Swedenborg, wird von schwärmerischer Bewunderung
ergriffen, da er diesen himmlischen Giganten des
letzten Jahrhunderts durch den Mund eines so genialen
französischen Interpreten reden hört. Er findet, dass der
*29. März der Todestag Swedenborg'* ist. ,Swedenborg tritt damit
in mein Leben ein, darin er noch eine so grosse Rolle
als Richter und Meister spielen sollte, und bringt mir am
Jahrestage seines Todes die Palme, des Siegers oder des
Märtyrers — wer will es vorhersagen? —' Seraphita wird
sein Evangelium und lässt ihn in so nahe Verbindung mit
dem Jenseits treten, dass ihn das Leben anekelt und ihn
ein unwiderstehliches Heimweh nach dem Himmel ergreift. .

„Träume, Visionen, Ahnungen, die auf das Merkwürdigste
in Strindberg9s Leben eingreifen, sind der Inhalt der weitereu
Auszüge aus den Tagebüchern. Eine Reihe von kleinen und
grossen Missgeschicken verfolgt ihn. Er sieht in ihnen die
Strafen der unsichtbaren Mächte. Noch eiumal versucht er,
sich seinem mystischen Glauben zu entziehen; er reist nach
Schweden, um einen befreundeten Arzt über seinen Zustand
zu befragen. Aber bald findet er auch in ihm einen
geheimen Feind und neidischen Verfolger. Er reist endlich
beruhigt ab, um auf eine Einladung seiner Frau ihr Kind
wiederzusehen. Es ist zweiundeinhalb Jahr alt. Er umarmt
es selig. 'Das ist jenes ,die Erde hat mich wieder1 Fausfs,
aber noch sanfter und reiner! Ich werde nicht müde, die
Kleine auf den Arm zu nehmen und ihr Herzchen an dem
meinen schlagen zu fühlen. Ein Kind lieben, heisst für einen
Mann, zum Weibe werden, das Männliche ablegen und mit
der geschlechtslosen Liebe der Himmlischen lieben, wie es
Swedenborg nennt. Dies ist der Anfang meiner Erziehung
für den Himmel. Aber noch habe ich nicht genug gebfisst!9
— Hier in dem Donaudorf, wo Frau, Kind und die Verwandten
wohnen, liest er zum ersten Mal Sewdenborg. Alle
seine Beobachtungen, Gedanken, Empfindungen finden sich
dort so sehr wieder, dass ihm jene Visionen als ebensoviel
Erlebnisse und wahrhafte ,documents humaines* erscheinen.
Kr glaubt zur Hölle schon in diesem täglichen Leben ver-
urtheilt zu sein, vielleicht zur Strafe von Sünden, die er in
einem vorigen Leben begangen. Die von Swedenborg ge-


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