Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 651
(PDF, 192 MB)
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Wolfg. Bohn: Die indische Seelenlehre in ihrer Anwendung etc. 651

fahrung auf diesem Gebiete hat. So will ich wenigstens
die Methode der mystischen Entwickelung und mit ihr die
Methode der Magie im Allgemeinen auseinandersetzen und
nur gelegentlich in den Aussprüchen einiger hervorragender
Mystiker etwas aus dem innersten Wesen der Mystik hinzunehmen
.

Die Mystik ist, im Gegensatz zu einem bekannten
Ausspruche von Görres, über die ganze Welt verbreitet, ist
Eigenthum aller Völker und aller Religionen. Aber während
dieselbe im Abendlande nur selten in einzelnen, durch ihre
geistige Entwickelung besonders prädisponirten Menschen
auftritt, ist sie in Indien z. ß. ein Zweig des occulten
Wissens, das erlernt werden kann. Die „Yogaa ist die
dabei angewendete Methode. Der Weg ist natürlich ein
weiter und langer, und es müssen sehr viele Zwischenstufen
durchlaufen werden, ehe die Entwickelung des „Buddhi-
Atma", die Verbindung mit dem Urgründe alles Seins
vollendet ist. Darin liegt die grosse Gefahr: wer auf einer
niedrigen Stufe stehen bleibt und die dabei erlangte Herrschaft
im Geistigen zu egoistischen Zwecken gebraucht, der
kann statt eines Mystikers ein Zauberer, statt eines Gottes
ein Teufel werden. „Hatha-Yoga zu befolgen, ist eine
schwierige Sache und zwar eine solche, die, wenn betrieben,
nicht eher ganz aufgegeben werden darf, als bis Meisterschaft
und ganzer Erfolg erzielt wurde". (Judge: — „Wie
erlangt man occulte Kräfte ?a Leipzig, 1897, Flugblatt.) Die
erste Bedingung mystischen Erkennens ist die Aufgabe der
eigenen niedrigen Persönlichkeit und das Freiwerden von
Maja, der Welt der Vorstellung.

Trefflich in ihrer einfachen Art spricht die Seherin von
Prevorst sich hierüber aus, wenn sie (nach Kerner 1 „Seherin
von Prevorst" 1846, S. 147) sagt: — „Um magisch wirken
zu können, dazu gehört der vollkommenste Glaube an das
Unsichtbare. Diese Einwirkung ist eine Seelenkraft, die
durch den Geist unterstützt wird. Es giebt aber auch ein
magisches Einwirken, das nicht von dem Geiste unterstützt
wird, und von dem ich schweige."*) —

Johannes Tauler, der christliche Mystiker, sagt (siehe
„Johannis Tauleri vermehrte geistreiche Schriften." Frankfurt
, 1691) in der „Nachfolgung des armen Lebens Christi"
folgendes (in meiner Uebersetzung) S. 65: — „Welche Eigenschaften
, die den Menschen an sich selbst binden, muss er
überwinden, wenn er Christus nachfolgen will? Vier Dinge

*) Man vergL hierzu noch „Psych. Stud." September-Heft 1898
S. 469. - Der Sekr. d. Bed.


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