Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 652
(PDF, 192 MB)
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652 Psyehische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (December 1898.)

binden den Menschen an sein (niederes) Selbst. Erstens,
dass er sehwach ist und in Sünden fällt, das muss er überwinden
. Zweitens hat der Mensch eine Freude an den
Creaturen; davon muss er lassen, denn es besteht ein
Gegensatz zwischen den endlichen Creaturen und dem unendlichen
Gotte. Wer Gott will, der muss die Creaturen
lassen. Drittens hat der Mensch Freuds an körperlichen
Genüssen und sucht in ihnen Trost. Das aber muss er
aufgeben, denn, wie der heilige Bernhard sagt, ist Gottes
Trost so edel, dass er keines anderen bedarf. Viertens
muss er aber auch den geistlichen Trost, der ihm aus seiner
Vernunft und Erkenntniss erwächst, und die Freude an der
Lust des Denkens und Forschens überwinden; obwohl dies
höher steht als das Vergnügen des Körpers, so muss er
doch, will er die unendliche Lust der Vereinigung mit Gott
kosten, in dieser keine Befriedigung suchen.** — Wir haben
immer gehört, dass die christlichen Mystiker so schwer
verständlich seien; darum will ich zu ihrer Beurtheilung
einige Zeilen meiner vorangeschickten Uebersetzung im
Originaltext anführen, wo sie also lauten: — (Nr. 2) „Das
ander, dass er geneigt ist auf die Creaturen. Dann der
Mensch ist geneigt von Natur auf seines Gleichen, und die
Natur muss er tödten und muss sich fernen von allen Creaturen,
denn Gott und Creaturen seynd widerwärtig" u. s. w. Dass
aber die christliche Mystik gelernt werden kann, entnehme
ich dem Worte der „Teutschen Theologie" (Ausgabe von
Arnd 1692f Franckf. a/M, S. 11 Cap. XII): — „Wer Liebe,
Fleiss und Ernst hierzu hätte, der könnte den ewigen,
wahren Frieden, welcher Gott selber ist, wohl erkennen,
soviel als einer Creatur möglich ist.tf —

Der Indier unterscheidet zwei Wege der geistigen Ausbildung
: — „Hatha-Yoga", durch welches wir vor allem
befähigt sind, in das Gebiet der Aichemie, Magie und
Psychurgie einzudringen, und „Raja Yoga", das ist die
Theurgie. Die Grundbedingung für Yoga ist die Gedanken-
Concentration, die Fähigkeit, uns in unserer Aufmerksamkeit
nicht durch sinnliche Eindrücke ablenken zu lassen. Sie
führt uns zu der Stufe des reinen Denkens, welches überhaupt
von jeder Beziehung zu Gegenständen der Körperwelt
abstrahirt. Die nächste Stufe ist die, dass wir uns auch
durch keine uns aufstossenden Gedanken mehr in unserem
reinen Denken ablenken lassen. — „In demselben Augenblicke
, wo ein nicht gewollter Gedanke erscheint, muss er
wieder verschwinden.4, (Annie Besani: — „Yoga" s. „Sphinx"
XXI, S. öl.) — Darüber hinaus ist ein weiterer Fortschritt
nur an der Hand eines Lehrers möglich. Wir müssen in


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