Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 653
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Wolfg. Bohn: Die indische Seelenlehre in ihrer Anwendung etc. 653

Frömmigkeit, Ergebung und vollem Glauben unser Herz
öffnen und im Wirken und Wollen des Guten uns würdig
zeigen, Gott, d. b. die Erkenntniss, zu empfangen. (Blavatsky,
Chela und Laienchela). Darum heisst die christliche Kirche
uns, ein Sacrament nicht unwürdig zu empfangen: das
ist der Sinn. Ueber die Bedingungen, an welche in
Indiens Geheimorden die Aufnahme der Schüler der Mystik*
als „Chela", geknüpft ist, sei folgendes bemerkt: — Aus dem
„ßui-te", Buch IV: — „Die Gesetze der Upasanas" — ersehen
wir, welche Anforderungen an einen Chela gestellt wurden
(„Metaphysische Rundschau" Bd. 2, Nr. 9): — 1) Vollkommene
physische Gesundheit. 2) Absolute, intellectuelle
und physische Reinheit. — 3) Selbstlosigkeit der Absicht;
universelle Barmherzigkeit; Mitleid für alle lebenden Wesen.
— 4) Wahrheitsliebe und unerschütterlicher Glaube an das
Karmagesetz, das durch die Einmischung keiner Naturkraft
beeinflusst oder gehindert werden kann, und ebensowenig
durch Gebote oder exoterische Ceremonien. — 5) Ein jeglicher
Gefahr (den Verlust des Lebens eingeschlossen)
gewachsener Muth. — 6) Die intuitive Wahrnehmung, dass
der Chela das Gefäss des geoffenbarten „Avalokiteshvara"
oder göttlichen „Atma" ist. — 7) Ruhiger Gleichmuth, aber
auch gerechte Böurtheilung für alles, was die objective und
vergängliche Welt bildet, in seiner Beziehung zu den
unsichtbaren Regionen.

Das sind die geistlichen Uebungen und seelischen Vorbedingungen
. Aber es giebt auch körperliche üebungen,
um die psychische Kraft zu entfesseln. Das ist „Pranayama4*,
die Wissenschaft des Athems. Dieselbe ist allen Mystikern
bekannt. Aber sie ist gefährlich. Ihre einfachste Art besteht
in dem Anhalten des Athems in Verbindung mit Meditation;
aber der ungeschulte Europäer setzt sich dabei der Gefahr
aus, gefährliche Lungenerkrankungen, Erstickungsanfälle
und Blutungen statt der Mystik zu profitiren.

Judge sagt a. a. O. weiter: — „Hatha-Yoga besteht
in einer Kasteiung des Leibes, mittels deren gewisse Kräfte
entwickelt werden. Es handelt sich dabei um Annahme
gewisser Stellungen, die das Werk unterstützen, sowie um
gewisse Methoden der Athmung, die in Verbindung mit
anderen Kunstgriffen Veränderungen im Körper hervorrufen
. Im 4. Capitei der Bhagavad Gitä wird, wie folgt,
auf sie Bezug genommen: — 'Einige Andächtige opfern das
Gehör und die anderen Sinne in den Flammen der Selbstentsagung
. Andere opfern durch Einziehung und Ausstossung
des Athems, indem sie die Kanäle der Ein- und Aus-
athmung verschliessen und so nach Herrschaft über den


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