Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 654
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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654 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (Deeember 1898.)

Athem streben. Andere opfern das Fleischliche für ihr
geistiges Leben dadurch, dass sie sich der Nahrung enthalten
.' — In verschiedenen Abhandlungen werden diese
Methoden im Detail auseinandergesetzt, und unzweifelhaft
kann man sich mittels derselben verschiedene anormale
Kräfte zu eigen machen. Jedoch sind dieselben, namentlich
für Leute im Westen, wo es an erfahrenen 'Grurus' oder
Lehrern gebricht, mit Gefahren verknüpft. Diese bestehen
darin, dass der nicht Unterwiesene dadurch, dass er den
Vorschriften der Hatha-Yoga entspricht, schädliche Einflüsse
um sich wach ruft. Er versetzt nämlich dabei seine natürlichen
Functionen zuweilen in gewisse Zustände, wo er für
eine Weile einhalten sollte, was er jedoch in Folge
mangelnder Kenntniss unterlässt, wodurch er sich eben
nachtheilige Folgen zuzieht.

„Die Bhagavad Gitä kommt hierauf auch zu sprechen
und beschreibt diese Folgen mit den Worten: — 'Alle diese
im Opfern Erfahrenen haben allerdings ihre Sünden durch
ihre Upfer getilgt. Jedoch nur der gelangt zur Vereinigung
mit dem höchsten Wesen, der von der von einem Opfer
übrig gelassenen Ambrosia isst.' — Das bedeutet so viel,
dass die Hatha-Yoga-Uebung blos das Opfer selbst darstellt,
während die Räj-Yoga die aus dem Opfer entstehende
Ambrosia oder 'die Vollendung spiritueller Ausbildung' ist,
und diese erst führt zum Nirvana. Die Mittel, um 'die
Vollendung spiritueller Ausbildung' zu erlangen, werden
also in Räj-Yoga oder, wie wir sie nennen wollen, in der
Zucht des Geistes gefunden. — Wenn diese Zucht vollendet
ist, dann steht jenes göttliche Erkenntnissvermögen zu
unserer Verfügung, das zwar unser unveräusserliches Erbe,
gemeinhin aber sich uns beständig entzieht. Was man nämlich
sonst wohl Erkenntniss nennt, ist nur ein inteilectuelles
Auffassen äusserer sichtbarer Formen, in denen sich gewisse
Wirklichkeiten veräusserlicht haben. Das wissenschaftliche
Wissen von den Mineralen und Metallen ist nichts anderes
als eine Classification materieller Erscheinungen und eine
blos empirische Errungenschaft u. s. w." —

Etwas von der Wissenschaft des Athems ist übrigens
bis in die Schulen der christlichen Mystik vorgedrungen,
und in den Exercitien des heiligen Ignatius von Loyola
heisst es z. B. über die „Weise zu beten": — „Diese geschieht
in der Art, dass wir bei jedem einzelnen Ausdruck
des Gebetes in einer kleinen Pause innehalten, etwa solange
als wir ruhig und sanft Athem holen können; und während
dieses kleinen Zwischenraumes, dieser Pause zwischen einem
Atbemholen und dem anderen, beten wir dann innerlich,


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