Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 670
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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670 Payohteohe Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft (December 1898.)

so dass uns selbst wenig mehr zu thun bleibt. Carriere
äussert sich diesbezüglich: — „Buddha ruft uns zur Einkehr
in das eigene Innere, zur Läuterung der Seele, zur Vertiefung
in das Ewige. Nicht er erlöst die Wesen, aber er
Jehrt sie, sich selbst zu erlösen, so wie er sich selbst erlöst
hat." — Dies ist ja auch die reine Lehre Christi, der geistig
mit Buddha geradezu identisch ist.

Eduard von Hartmann hat den Satz aufgestellt: — „Die
Religion der Zukunft muss, um Weltreligion werden zu
können, die Synthese orientalischer und occidentalischer
Ideen sein, muss Pantheismus und Monismus sein." —
Wären alle oben citirten Gelehrten mit den Errungenschaften
eines kritisch-wissenschaftlichen Occultismus vertraut, so
würden sie einsehen, dass der reine esoterische Buddhismus
(identisch mit esoterischem Christenthum) kein Pantheismus
ist, sondern ein Panmonotheismus oder Monopantheismus,
also die Vereinigung, welche E. v. Hartmann fordert Uebrigens
hat Carriere recht, wenn er sagt, dass Hartmann einen
Panmonismus hat und keinen Monopantheismus, weil ihm
ja der Theos fehlt, das innerste, lebendige Selbst der
Gottheit. Würde er Occultist sein, dann hätte er auch
Gott Nach Carriere würde der Panmonotheismus mit der
Vernunft übereinstimmen, das Gemüth befriedigen, der
Sittlichkeit zur Grundlage dienen; er ist berufen, Welt«
reiigion zu sein. Auch Carriere fordert also den Monopantheismus
: — „den Einen, der sich in Allem entfaltet,
der die Vielheit nicht ausser sich, sondern in sich hat; aber
ich will die Einheit nicht aufgelöst in der* Vielheit, sondern
dass sie thatsächlich aufhörte, Einheit zu sein, und nur das
Viele wäre, wie im Pantheismus, sondern ich will die Einheit
als bei sich selbst seiende und bleibende, sich selbst
erfassende Wesenheit, wie im Theismus; nur so versöhnen
wir beides in Wahrheit, wie auch unser Geist nicht ausser
dem Leibe steht, sondern im Leibe waltet und sich nicht
auflöst in seine Gefühle, Vorstellungen und Thaten, sondern
in und über ihnen bei sich selbst bleibt" —

Dieses Ideal von Carriere aber existirt, und jeder, der
durch die Pforte des Occultismus hindurch geht und dabei
seine Unbefangenheit nicht verliert, der findet beim Weiterschreiten
dieses Ideal im esoterischen Monopantheismus
Buddha1 s. Ich betone nochmals, dass ein wahres Verständniss
dieser göttlichen Lehren, die sich mit denen Christi decken,
wie uns die moderne Theosophie klar legt, nur dann sich
einstellen wird, wenn man die Brille des Materialismus
abgelegt und nach Bekanntwerden mit der Philosophie der
Mystik und des Occultismus seine Seele wieder gewonnen


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