Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 674
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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674 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (Deoember 1898.)

Zeitschrift schon mancherlei aus dem Bändchen abgedruckt
worden ist, so können wir uns kurz fassen.*) Die beiden
Spukgeschichten — „Die Wasserrose" — und — „Unerklärliches
" — sind wohl frei erfundene Sachen, die zwar nicht
bedeutend, aber anmuthig zu lesen sind. Die Erlebnisse aus
ScheffePs Erinnerungen scheinen wirkliche Erlebnisse zu sein.
Dasselbe will uns die Erzählerin von dem Anekdoteneyklus
— „In der Dämmerstunde" — glauben machen. Wenn dem
aber wirklich so ist, so hat sie sich poetische Freiheiten
erlaubt, welche besser unterblieben wären. Jedenfalls hat
Goethe niemals geraucht, sondern den Tabak höchlichst
verabscheut, und die Soldaten des ersten Napoleon haben
noch keine Käppis getragen. Uebrigens sind die Novellen
flott erzählt.

Zu den besseren Schriften, welche in unser Gebiet
gehören, ist auch die kleine Erzählung — „Der Mönch von
Amalfi4 — von Xh. v. Walter zu rechnen.**) Die Fabel
ist einlach und ohne jede Verwickelung. Ein deutscher
Gelehrter lernt in einem Hotel Amalfis, einem ehemaligen
Kloster, einen französischen Grafen kennen. Bei näherer
Bekanntschaft erzählt dieser, wie er durch seine Erfahrungen
im autosomnambulen Zustande zur Ueberzeugung gelangt
sei, dass er früher schon einmal gelebt habe. Es handelt
sieh besonders um rückschauendes Hellsehen, sogenannte
Psyehometrie, und automatische Schrift im Trancezustande.
Er glaubt sich dadurch zur Annahme berechtigt, dass er
in seiner vorangegangenen Existenz als Mönch in Amalfi ein
tragisches Liebesabenteuer mit einem Mädchen seiner Verwandtschaft
gehabt habe. Im visionären Zustande zeichnet
er ihr Bild, und als eine schwerkranke junge Dame das
Hötel betritt, erkennt er seine Geliebte aus jenem früheren
Leben wieder. Der Graf offenbart ihr seine Erfahrungen,
und nachdem sie gestorben ist, verlässt er Amalfi, um mit
einem Schiffe unterzugehen, auf welchem er eine grössere
Heise antritt. Der Verfasser scheint theosophischen Ideen
zu huldigen, doch macht sich nirgends eine aufdringliche
Verkündigung derselben breit. Die Sprache ist würdig und
vornehm und verräth eine noble Gesinnung des Autors.
Das sehr emplehlenswerthe Schriftchen ist leider durch
einen „Kunstlichtdruck nach einem Originalgemälde" verunziert
, welcher jedenfalls den Preis erhöht und einen Leser,

•) Man vergl. „Psych. Stud." Januar-Heft 1898 S. 64 die Bibliographie
. Der Sekr. d. Red,

*•) Vergl. faierea „Psych. Stud." December-Heft 1896 S. 685 ff. —

Der Sekr. d. Red.


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