Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 675
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Wedels Das Uebersionliche in der deutschen Litteratur ete. 675

dessen ästhetischer Bildung der Inhalt angemessen ist,
geradezu abstossen muss.

Vielleicht werden es wenige Leser wissen, dass auch
Meister Wilhelm Busch, dieser Schalk voll göttlichen
Humors, ein Anhänger oceulter Ideen ist und seinen metaphysischen
Gedanken Ausdruck in zwei kleinen Werkchen
gegeben hat: — „Eduard's Traum" — und — „Der
Schmetterling." —

Der österreichische Schriftsteller JT. von der Traun
(A. T. Schindler) schildert im Geiste der Volksseele die
Schicksale eines pflichtvergessenen Pfarrers. Derselbe soll
einem Sterbenden die letzten Tröstungen der Religion
bringen, will aber nicht aus einer gemüthlichen Gesellschaft
hinaus in die kalte Winternacht auf eine mehrstündige
gefahrvolle Wanderung. Da wird er, als er sich zur Ruhe
legt, durch allerlei spukhafte Geräusche wach gehalten, bis
das Sterbeglöckchen von selber läutet. Nun macht er sich
auf den Weg, kommt aber auf dem schlimmen Pfade im
losgebrochenen Schneesturme um, als er gerade daran ist,
unverrichteter Sache umzukehren. Sein Doppelgänger erscheint
dafür in der Hütte, verrichtet das geistliche Amt
und verschwindet. Seit jener Zeit spukt der Pfarrer in der
Gegend. (Vgl „Psych. Stud." September-Heft 1897 S. 509 ff.)

Eine originelle kleine Erzählung ist auch — „Der blaue
Schleier" — von Alfred Schöne. Es ist die einfache
Geschichte eines verfehlten Lebens, welches erlischt, bevor
es sich zu reiner Daseinsfreude erhoben hat. Das occuJte
Element liegt darin, dass der Todte sich in spukhafter
Weise wieder materialisirt und seine Geschichte erzählt.
Freilich merkt der Leser erst am Schlüsse des Ganzen,
dass es ein Geist war. Das Werkchen befindet sich in Bd. 3
des „Neuen deutschen Novellenschatzes", herausgegeben von
Heyse und Laistner. (Oldenbourg und München.)

Im nämlichen Bande befindet sich noch eine Novelle,
welche die Gewalt des magisch geschulten Willens verherrlicht
. Es ist — „Wer?" — von Ida v. Düringsfeld.
Der Magier, welcher bisher geglaubt hat, sich alle Menschen
unterjochen zu können, wird von der unantastbar reinen,
starken Seele eines jungen Mädchens überwunden. Da er
so die Geliebte nicht gewinnen kann, verlässt er seinen
Körper und ergreift Besitz von dem seines Freundes, des
glücklichen Bräutigams. Die Novelle ist nur durch dieses
Moment bemerkenswerte Vom ästhetischen Standpunkte
aus betrachtet, ist sie unter alier Kritik.

Ueber Franzos' Novellensammlung — „Allerlei Geister"
— hat Herr Dr. Wittig bereits so eingehend im Januar-

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