Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 676
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0684
076 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. lieft. (December 1898.)

Heft 1897 8. 35 ff, dieser Zeitschrift referirt, dass hier der
Hinweis auf jenen Bericht genügen möge.

Die dramatische Literatur unserer Tage weist, wie das
in der Natur der Sache liegt, wenig Bemerkenswerthes auf,
da sich ja derartige Stoffe nur wenig für die Bühne eignen.
Nur Paul Idndau hat es versucht, in seinem Stücke —
„Der Andere" — das alternirende Bewusstsein des
* Somnambulismus zu verwerthen. Ein Staatsanwalt hat das
Unglück, als Nachtwandler ein Spitzbube zu sein, ohne dass
seine Umgebung etwas davon bemerkt. Schliesslich wird es
entdeckt, und der Aermste kommt in eine Nervenheilanstalt.
Ob ein derartiger Vorwurf überhaupt zur dramatischen
Behandlung geeignet ist, mag dahingestellt bleiben, dass er
unter Lindau's Händen kein erfreuliches Kunstwerk ergeben
hat, steht fest. Der Zuschauer wird sich abgestossen fühlen
und obendrein ein nicht ganz richtiges Bild von derartigen
Seelenzuständen bekommen *)

Dass übrigens einige bessere Zeitungen im EomanFeuilleton
es wagen, den Lesern Erzählungen aus dem
Grenzlande vorzuführen, ist ein Zeichen erfreulicher Vor-
urtheilslosigkeit. Allmählich dämmert eben auch in den
Gedankenwerkstätten der Herren Redacteure die Einsicht,
dass die Zeit des Todtschweigens jener Gegenstände vorüber
sei. Freilich liegt dabei die Gefahr nahe, dass die leidigen
Schauerromane in dieser Domäne wieder aufleben und sie
dadurch in Misskredit bringen. Zu derartigen Elaboraten,
deren Verfasser sich schon auf dem abschüssigen Wege
befindet, gehört wohl auch — „Die Hügelmühle, eine Er-
Zählung aus Dänemark41 — von Karl GJellerup, welche in
der zweiten Hälfte des Jahres 1897 in der „Täglichen
Rundschau" das Licht der Welt erblickte. Sehr gut wird
im Eingange dargestellt, wie sich bei einer langsam dahin
siechenden Frau allmählich ein Fernsehen einstellt; auch
die später auftretenden Spukerscheinungen sind nicht übel
geschildert, das Ganze steht aber doch, wie die meisten
Zeitungsromane, auf einer recht bescheidenen Höhe.

Aber nicht nur als Thema haben sich Dichter und
Schriftsteller den Occultismus erwählt, sondern es liegen
auch literarische Produkte vor, welche auf occultem Wege
entstanden sind. Meistens sind es Gedichte, welche in offenbarungsspiritistischen
Oirkeln automatisch niedergeschrieben

*) Man vergi. hierzu noch Weiteres über ulkartige dramatische
Schwanke in „Psych. Stud." August-Heft 1894 S. 416. — Zu den besseren
Stücken gehört Vietorien Sardou's — „Spiritisme" — im Mai-Heft 1897
& 264 ff. und Gerhard Hauptmann1* „Hanneie" — Mai 1897 & 269 ff.

Der Sekr. d. Red.


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