Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 678
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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678 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (December 1898)

und Cagliostro vor.*) Letzterer wird von Jenem als Schwindler
entlarvt und entflieht, doch ist der Entlarver selbst nur ein
etwas schlauerer Charlatan. Mit einer bissigen Bemerkung
über die Vertreter der modernen wissenschaftlichen Richtung
des Occultismus, die ebenso von Voreingenommenheit des
Verfassers, wie von seiner Unwissenheit auf diesem Gebiete
zeugt, schliesst das Ganze. Dass jene zweifelhaften Persönlichkeiten
vielleicht gewisse übersinnliche, wenn schon bei
leibe nicht übernatürliche Erscheinungen gekannt und zu
ihren Intriguen gemissbraucht haben könnten, das fällt
Herrn Jensen nicht ein. Und doch sollte er wenigstens sich
nicht scheuen, gewisse wenig bekannte Phänomene des
Seelenlebens anzuerkennen, der doch in seinen Erzählungen
oft den Heldinnen einen an den Somnambulismus erinnernden
Zug verleiht.

Höher sind JPaul Heyse1* Novellen anzuschlagen,
über welche früher eingehend in dieser Zeitschrift referirt
wurde.**) Der Schriftsteller wird den von ihm bespöttelten
Phänomenen zwar durchaus nicht gerecht, er gewährt aber
^wenigstens einen ästhetischen Genuss durch die Formvollendung
und klassische Sprache,

Wir kommen zum Schlüsse. Mannigfache Gebilde sind
an uns vorübergezogen. Männer, die zu den Zierden unserer
Nation gehören, haben wir in den Reihen derer gesehen,
welche dem Occultismus ein wohlwollendes Interesse entgegenbringen
; und auch solche sind nicht unerwähnt
geblieben, weiche nur um der Sache willen, nicht wegen
ihrer Bedeutung genannt wurden. Einige haben die uns
interessirenden Stoffe mit naturalistischer Treue, andere in
phantastischer Entstellung behandelt. Einige sahen wir
redlich bemüht, ein neues Gebiet dem Reiche der Poesie
zu erobern, während Andere den Gegenstand als willkommenes
Motiv niederster Schauergeschichten ausbeuteten.
Manche haben offenbar an die Möglichkeit des von ihnen
Geschilderten geglaubt, die meisten aber wohl nur ein
interessantes Thema darin erblickt. Die alte Weisheit, dass
ein Ding an sich weder gut, noch böse ist, sondern nur
durch den Menschen dazu gemacht wird, ist auch hier
giltig. Sie ist trivial, weil man sie eben allerseits bestätigt
findet. Dass in der Hand eines grossen Dichters selbst so
ungewöhnliche Phänomene des Seelenlebens, wie der Somnam-

*) Eine bessere Ansicht von diesen viel verkannten Medien ihrer
und unserer Zeit lese man in „Psych. Stud." Februar-Heft 1897 S. 65 ff. —

Oer S e k r. d« R e d»
**) Vergl. „Psych, Stud." August-Heft 1894 S. 400 ff, — '

Der Sekr. d. Eed.


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