Freiburger historische Bestände - digital

Wittigt Leo Taxil und der Congress von Trient im Jahre 1896. 687

einem Zauberring auf die Brust der Walder gezeichnet
worden seien. Dergleichen wird durch die „Revue Catholique
de Coutance" 1893 als durch authentische Urkunden
erwiesen bestätigt und so von den meisten anderen
katholischen Hauptorganen „als zwar furchtbar, aber
durchaus wahr" bekräftigt.

1894 schloss sich noch der Italiener Margiotia durch
sein Hauptwerk: — „Adriano Lemmi, Oberhaupt der Frei-
maureru, — diesem Dioskuren-Bunde als Dritter an,
nachdem Pike, der Papst der Freimaurer, 1891 gestorben
war und sein Nachfolger Mackey in Lemmi einen Gegenpapst
erhalten hatte, der nun zwar von Margiotta als bestrafter
Dieb enthüllt wird, aber gleichwohl im Palast Borghese zu
Rom seine Orgien weiter feierte. Der Bischof Fava von
Grenoble, die Bischöfe von Annecy, Pamiers, Montauban,
Oran, Tarentesia, der Erzbischof von Aix und der Patriarch
von Jerusalem wären nach dem in Feldkirch erscheinenden
„Pelikan" ebenso wie der Papst selbst und Cardinal Parochi
und Bischof Fava, dem berühmtesten Kenner der Geheimwissenschaften
, von der Wahrheit dieser Enthüllungen aufs
festeste überzeugt. — Taxil berief sich bei dem Allen
vorzüglich auf sein Medium, die angebliche nordamerikanische
Miss Diana Vaughan, die von Thomas, einem Buhlen des
Teufels, abstamme und daher Satansblut in ihren Adern
habe. Schon ihre Vorfahren sollen im Bunde mit Lucifer,
Venus - Astarte und den Rosenkreuzern wunderbare Thaten
verrichtet haben, während sie selbst ganz luciferisch erzogen
wurde, eine wunderreiche Befreiung von Maleakh, dem Engel
Rafael der Christen, von dem sie besessen war, durchmachte
und 1884 die Würde eines Meisters der Palladisten erhalten
haben soll. Sie citirte den Asmodeus, der 14 Millionen Geister
kommandirt; dieser legte ihr den Löwenschwanz des
Evangelisten Markus vor, der sich von selbst um ihren Hals
schlang, wobei sie ihm einen Kuss gab, und worauf sich
dieser wieder in seinen Aufbewahrungsort von selbst zurück
zog. [Man sieht, dass hier gewisse mediumistische Vorgänge
persinirt und dem Teufel vindicirt werden sollen.] Am Tage
der unbefleckten Empfängniss, 1884, sei ihr der Teufel Bitru
beim Freimaurerpapst Pike erschienen und habe geoffenbart,
dass Astarie die Jungfrau Maria überwinden werde, worauf
Maria von Astarie mit einem Dreizack durchbohrt wurde.
Ihre Gegnerin im Palladismus war aber Sophie Walder, die
sie nicht zu überwinden vermochte, weshalb Miss Diana
Vaughan sich zur römischen Kirche bekehrt und die Geheimnisse
des teuflischen Freimaurerordens enthüllt habe.
Sie erklärte die Sophie Walder für die Urgrossmutter des