Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 688
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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688 Psychische Studien XXV. Jahrg. 12. Heft. (Decemher 1898.)

Antichri8ts. (Womit jedenfalls wiederum der echte Mediumismus
des modernen Spiritismus getroffen werden sollte).
Sophie Walder sei als Protestantin in Strassburg (also als
Deutsche) geboren und vom Teufel Bitru in Gestalt einer
Amme gesäugt worden. Ihr Pflegevater sei der protestantische
Pfarrer Phileas Walder, ihr wahrer Vater aber ein Dämon,
Bitru selbst, der später auch ihr blutschänderischer Gatte
geworden sei und über sie mit seiner Unterschrift, welche
in allen illustrirten Zeitschriften erschien, ausgesagt und
alles vorhergehend Behauptete als wahr bestätigt habe. —

Taxil betrieb nebenher auch die Heiligsprechung der
Jungfrau von Orleans, gab die 768 Seiten starken „Memoiren"
der Miss Vaughan heraus, welche bis hinauf zum Stuhle
Peiri um so mehr Glauben fanden, als sie offenbar vom
Teufel gegen denselben gerichtet und hier entlarvt erschienen.
Der Kardinalvikar Parochi in Rom, (neben Kardinal Rampolla
der künftige Papstkandidat), Bischöfe und Geistliche
korrespondirten mit ihr, der Papst ertheilte ihr seinen
besonderen Segen. Parochi erklärt am 16. Dezember 1895,
ihre Memoiren seien vop brennendem Interesse. Der
Generalsekretär des Papstes, Verrochi, versichert ihr am
27. Mai 1896 brieflich, Se. Heiligkeit habe mit grossem
Vergnügen die „Eucharistische Novene" gelesen, eine der
persiflirenden Schriften der angeblichen Miss. Noch am
lt. Juli 1896 fordert Signore Sardi, Privatsekretär Leo'a,
die Miss in warmen Worten schriftlich zu weiteren Ent-
hülluLgen über die gottlose Sekte der Freimaurer auf,
empfiehlt sich ihren Gebeten und versichert sie seiner
Hochachtung. Die „Civiltä Cattolica", das Hauptorgan der
Jesuiten, erklärte, Taxil und seine Genossen hätten „Ströme
von Licht über die luciferische Freimaurerei verbreitet." —

Man glaubte nun in Born, nach zwölf Jahren gegen den
Orden einen Hauptschlag durch einen Congress in
Trient führen zu können, der am 26. September 1396
zusammentrat und von 22 Kardinälen, 23 Erzbischöfen und
116 Bischöfen gutgeheissen and vom Papste mit seinem
Segen bedacht wurde. Die Vertreter des falschen Anti-
freimaurer-Bundes wurden vom Papst schon vor dem Congress
empfangen, der vom 26. bis 29. September tagte, und den
800 Mitglieder, 36 Bischöfe und 50 bisehöfliche Vertreter,
61 Zeitungsberichterstatter, Tausende von Laien besuchten,
und auf dem Leo Taxil die Hauptrolle spielte, obgleich er
scheinbar demüthig und bescheiden erklärte, man dürfe dem
bekehrten Freimaurer bis zum letzten Augenblicke des
Lebens nicht trauen. Die Verteidigung seiner inzwischen
von der übrigen Welt stark angezweifelten Miss Vaughan


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