Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 690
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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690 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (Deeember 1898.)

haben und noch immer stattfinden unter unseren Medien,
von denen einige, besonders manche schreibmediumistische,
vielerlei Auswüchse geistiger Phantastereien zu Tage
fördern, andere aber unter vieler Spreu und Schlacken auch
oft seltene Goldkörner und Juwelen geistig inspirirter Gedanken
und räthselhafte, oft sinnverwirrende Erscheinungen
des Seelenlebens liefern, wie sie ein Andrew Jackson Davis
in seinem „Zauberstabe" und in allen übrigen Bänden
seiner „Great Harmonia", ein Hare, ein Wallace, ein
Crookes, ein Zöllner u. v. A. uns bestätigt haben.

Wir wissen jedoch auch aus eigener bitterer Erfahrung,
dass die Orthodoxen wie die Freimaurer Deutschlands den
Mediumismus in ihren Zeitschriften und Journalen nicht
weiter aufkommen lassen wollen, sondern ihn überall zu
unterdrücken und auszurotten suchen, weil letztere ihn als
eine in den Händen Borns gegen sie selbst gerichtete Waffe
fürchten, anstatt ihn genauer zu studiren und für sich zu
verwerthen, wie sie es doch früher gethan haben, als sie
noch an heilige Geheimnisse und an das Jenseits und an
persönliche Unsterblichkeit glaubten. Man denke doch nur
an des Dichters Mahlmann, eines Leipziger Meisters vom
Stuhle, herrliches Lied zu Anfang dieses Jahrhunderts: —

,,Was ist's, das unsterbliche Geister entzückt,
Wenn sie niederblicken zur Welt?
Ein Herz, welches Unglück nicht niederdrückt,
Ein Muth, der im Kampfe sieh hält,
Ein gläubiges Auge, das fest und kühn
Empor zum Himmel sich rafft:
Hoch oben, wo die ewigen Sterne ziehn,
Da wohnet die ewige Kraft!" —

sowie an Schillert weit früheres Lied an die Freude, das
einstige erhabene Bundeslied aller deutschen Freimaurer.
Dieser fromme Glaube scheint den meisten und besonders
den vermeintlich am höchsten aufgeklärten Freimaurern,
insofern sie speziell materialistischen Ideen sich zugewendet
haben und nur ihrem Reichthum und ihrem ausschliesslichen
Behagen leben, fast ganz abhanden gekommen zu sein. An
ihrem Verhalten gegen ihre dienenden Brüder auf den
niedrigeren sozialen Stufen, an ihrem lndifferentismus gegen
eine durchgreifende Reform unserer gesellschaftlichen Zustände
auf der Basis der wahren geistigen Freiheit, Gleichheit
und Brüderlichkeit, die sie meist nur ihres Gleichen zuwenden
möchten, an ihrem absichtlichen Sichverschliessen gegen
ihren vorgefassten Meinungen widerstrebende, offensichtliche
Thatsachen, die man lieber frischweg und dreist leugnet,
als sie prüft und zugesteht, erkennt man ihren wahren und


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