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698 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 12. Heft. (December 1398.)
solle. JMan vgl. hierzu „Psych. Stud« October-Heft 1893
S. 476 C) — Derselbe Grossvater sah später, ebenfalls
Abends heimkehrend, an einem einsamen Teiche einen
Mann mit einer Frau ringend und diese mit dem Kopfe
unter das Wasser drückend. Am Thatorte angelangt, erblickte
er Niemand, Nach längerer Zeit, etwa einem halben Jahre,
ertränkte ein Bauernsohn dort wirklich eine Dienstmagd.
— Ein Lehrer 0. daselbst sieht Nachts erwachend an der
Wand seines Schlafzimmers eine ganz helle Stelle in
Form eines länglichen Vierecks, die er im Beisein seiner
Frau mit der Bleifeder umreisst, als er weder eine Laterne,
noch den Mond als deren Ursache entdecken kann. Am
Tage darauf erhält er die Todesanzeige eines lieben Bruders
in gleich grossem Briefformat, wie die helle Stelle gezeichnet
war. [Man vergl März-Heft 1894 S. 140 ff. den Schatten
an der Wand.] — Unter der Ueberscbrift: — ÄLst Mysticis-
mus Aberglaube?" — wird von dem am 14. April 1894
zu Rom f Adolf Friedrich Grafen von Schack aus seinen
„Erinnerungen und Aufzeichnungen" eine längere Stelle
citirt, die wir z. Th. schon in „Psych. Stud." Mai-Heft
1887 S. 230 sub *) und Juni-Heft 1892 S. 251 ff. citirt
haben und hier im Wesentlichen ergänzen. Der dort nicht
genannte Generai ist der General v. Pfuel, merkwürdigen
Andenkens aus der Zeit König Friedrich Wilhelm^ IV. and
der 1848 er Revolution. Wir erinnern an dieses Generals
denkwürdige Mittheilung aus dem Munde des Königs in
„Psych, Stud." Septbr-Heft 1888 S. 385 ff. über den seltsamen
Appurt eines Ehe-Ringes, der damals nur für ein
Märchen gehalten wurde, ehe die neuzeitlichen Medien
dieser Art auftauchten, worüber man sich im Aksakow'sctiea
Werke: — ,.Animismus und Spiritismus" —III. Aufl.
des Näheren belehren kann. — Vom Gebrauche des Erdspiegels
[vgl. „Psych. Stud.*' Septbr.-Heft 1894 8. 462 ff.
und October-Heft 1897 S. 579 ff. Mummerfs Mittheilung]
im Odenwalde sagt Graf von Schack noch: — „Von
einem jungen, sehr gebildeten Manne, welcher in jener
Gegend ansässig war, hörte ich behaupten, sein Vater habe
mittels eines solchen Erdspiegels ein wichtiges, lange verloren
geglaubtes Dokument wieder entdeckt. — Seine
Schwestern erzählten viel von dem Geisterspuk in ihrem
alten, unfern vom Rodenstein [vergl. Juli-Heft 1895
S. 315 ff, Januar 189G S. 87 ff., Juli J896 S. 358 ff und
August-Heft 1896 S. 410 ff.] gelegenen Schlosse, der
ihnen den Aufenthalt daselbst verleidet hat. Der Bruder
pflegte sie deshalb zu verspotten; um so überraschender
war es mir deshalb, als er mir einmal unter vier Augen
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