Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 11
(PDF, 195 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0019
Kniepf: Raum und Zeit vom Standpunkte der occult. Fähigkeiten. ±±

Raum und Zeit vom Standpunkte der occulten

Fähigkeiten der Sinne.

Von Albert Kniepf in Hamburg,

Im October-Heft 1898 der „Psych. Studien" S. 554
erwähnte Dr. Richard Wedel die scheinbare Verlegung des
Ursprungs von Geräuschen in die Ferne. In mediumistischen
Sitzungen habe ich oft bemerkt, wie ein und dieselben
Geräusche den verschiedenen Theilnehmern aus verschiedenen
Orten zu kommen schienen, sogar aus diametral entgegengesetzten
. Wenn es auch in diesen Fällen oft fraglich war,
ob die Geräusche einen bestimmten physischen Ursprung
hatten, so fand hier doch ebenfalls eine scheinbare Verlegung
des Ursprungs eines und desselben Geräusches statt nach
verschiedenen Orten hin, also sozusagen ebenfalls in
die Ferne. Das Ganze gehört, nebenbei erwähnt, offenbar
zum Kapitel des im Mediumismus so häufig vorkommenden
Trugs, der überfünfsinnlichen „Taschenspielern." Ich spreche
aber hier von den echten mediumistischen Kunststücken,
von denjenigen also, welche für die feineren Fähigkeiten
unseres sinnlichen und psychischen Vermögens Zeugniss
ablegen und die als abnom über die Sphäre unserer fünf-
sinnlichen Vorstellungen von Kraft und Stoff hinausreichen.
Von dieser Sphäre aus gesehen, erscheinen solche Phänomene
dann als Sinnestäuschung mit dem Charakter des Trugs
trotz ihrer Echtheit. Wenn wir uns aber geistig in jene
andere Sphäre versetzt denken, so wird uns die Welt der
gemeinen fünf Sinne ebenso als eine wahre Trugwelt
erscheinen, als welche sie von Anhängern des Spiritismus
ja auch schon häufig bezeichnet wurde. Hellenbach hat die
Sache im Wesentlichen auf einen Unterschied in der
Anschauung oder in den Anschauungsformen von Raum
und Zeit zurückzuführen gesucht und für die „jenseitige",
d. h. überfünfsinnliche Anschauung einen Baum von mehr
als drei Dimensionen angenommen, gemäss einem alten,
occulten Problem der Mathematiker. Lassen wir den für
uns nun einmal nicht anschaulich darstellbaren vier-
dimensionalen Raum aber bei Seite, so giebt uns der
dreidimensionale und die Zeit unseres Begriffsvermögens
schon Viel zu denken, besonders wenn wir die thatsächlich
vorhandenen, occulten Leistungen der Sinne in Betracht
ziehen.

Ich mache auf einen Parallelismus aufmerksam zwischen
der erwähnten Verlegung des Ursprungs eines Geräusches
in die Ferne und dem umgekehrten Phänomen des Wahr-


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