Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 17
(PDF, 195 MB)
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Kniepf: Raum und Zeit vom Standpunkte der occult. Fähigkeiten« 17

Stimmung, alles Masses, es ist noch weniger eigentlich als
ein Schema, sondern mehr etwas schon mit dem Seinsbegriff
Gegebenes. Man muss daher sagen, dass bei Zeit
und Baum Alles auf die Dinge und Vorgänge ankommt,
womit sich die Anschauung befasst. Wir sind mit unserem
irdischen Leibe auf eine für gewöhnlich sehr eingeschränkte
Wahrnehmung in Zeit und Eaum angewiesen, das lehrt
schon ein Blick auf die unfassbare Grösse des Universums.

Es nützt jedoch nicht viel, sich über diese abseits des
gemeinen Denkens belegenen Allgemeinheiten den Kopf zu
zerbrechen, aber doch Einem oder dem Anderem dürften
meine Darlegungen flüchtigen Nachdenkens vielleicht werth
sein, zumal die mediumistischen und occulten Thatsachen
häufig das Denken hierauf bringen. Wir leben in einer
Welt, in welcher uns nothwendig zahlreiche Geheimnisse
umgeben, weil wir selbst sehr eingeengte Wesen sind, ab-
hängig auf Tritt und Schritt von Kräften, welche wir nicht
sehen und nur zu einem kleinen Theile kennen, dies in
Folge unserer eingeengten irdischen Organisation.

Mit dem Begrifl einer Einheit von Zeit und
Raum hat sich der bekanntlich stark „materialistische"
Denker Eugen Dühring in seiner „Natürlichen Dialektik"
befasst, diese Einheit als eine logisch gegebene, wenn auch
sehr allgemeine (abstrafte) Notwendigkeit verstanden.
Diese Untersuchung ist ein Muster logisch gesphulten
Scharfsinns und einzig in ihrer Art in der philosophischen
Literatur. In der That giebt es für den Mystiker eine
solche Einheit, und zwar eine direct zu empfindende.
Dühring hat sich also da, so wenig er den Occultismus
kennt, mit einer sehr occulten und hochliegenden Sache
befasst. Er war damals schon blind! Der Verlust des
wichtigsten äusseren Sinns spielte bei dieser grossen specu-
lativen Vertiefung sicherlich eine Rolle.

Zum Scbluss bemerke ich noch, dass das Vorhandensein
von für uns nicht sichtbaren electrofluiden Gedaukenformen
als Begleiterscheinung von Gedanken, Empfindungen und
Affecten nicht so unwahrscheinlich ist, da ja alles Geistige
seinen physiologischen Ausdruck auch an unserem Körper
hat und nicht nur an diesem, sondern auch z. B. an der
Handschrift und vor Allem in der Kunst! Die
Kunst ist eine sichtbare symbolische Darstellung von
„Gedankenarmen" und Ideen im ganz gleichen Sinne,.nur
auf plastisches oder leicht bildfähiges Material übertragen.
Wir begreifen nun, wie so uns die todten Formen der
Kunst seelisch beeinflussen, da ja unsere Seelenzustände
ebenfalls von der Ausschleuderung beptimmter materieller,

Fsjrohisoh« Studien. Janaar 1899. 2


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