Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 47
(PDF, 195 MB)
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Was uns Noth thut!

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im Leben ist. Es ist daher nur natürlich, dass diejenigen,
welche hier liebe Angehörige oder sonst mit ihnen durch
ein seelisches Band Verbundene hinterlassen, mit ihren
Gedanken und Empfindungen noch oft bei diesen weilen.
Im selben Augenblick sind sie aber auch schon in deren
unmittelbarer Nähe; sie sehen, was ihre Lieben thun und
treiben, und nicht nur dies: selbst deren innerstes Denken
und Fühlen thut sich ihnen kund, ja sie vermögen unter
Umständen sogar auf dasselbe einen bestimmenden Einfluss
zu gewinnen. In Stunden der Anfechtung und Gefahr
umgeben sie ihre Lieben als deren Schutzgeister, sie, soweit
es in ihrer Macht steht, — und diese ist natürlich eine
beschränkte — warnend, behütend und bewahrend. —

Doch nun unsere Beweise durch Vorführung der von
uns selbst erlebten Thatsachen! Vorher aber noch kurz
einige orientirende Worte.

Schreiber dieses, von Natur mit einem regen Gedanken-
und Gefühlsleben und einem warmen religiösen Empfinden
ausgestattet, hat sich von Jugend auf viel mit den Räthseln
des Menschendaseins beschäftigt. Wenn er nach gethanem
Tagewerk in abendlicher Stunde allein hinauswanderte in
die in Schlummer sinkende Natur, wenn von da und dort
die zur Andacht stimmenden Abendglocken ertönten, wenn
es still und stiller wurde und das verwirrende Geräusch des
Tages mehr und mehr verstummte — da zogen der Friede
und die Harmonie, welche über der ganzen Natur schwebten,
auch in seine Brust. Wenn er dann seinen Blick emporrichtete
zu den ewigen Sternen, die als leuchtende Zeugen
göttlicher Grösse und Allmacht wieder neu am Himmel
erstrahlten, und wenn er, in den Gedanken an die Unendlichkeit
, von der sie uns Kunde geben, versunken, den hehren
Stimmen lauschte, die aus jenen fernen Welten in seinem
Inneren widertönten, — da empfand er wohl mit überwältigender
Macht, dass etwas Ewiges in uns ist, ein Etwas,
das uns mit dem grossen Geiste der Welt aufs engste
verbindet und das nicht mit dem Tode vergeht. Aber wie
dieses Fortleben nach dem Tode zu denken, davon vermochte
er sich keine rechte Vorstellung zu machen. —

Die in ihm wogende Begeisterung für das Hohe und
Edle hatte den Schreiber dieses als 22jährigen Jüngling
zur Journalistik geführt, die er nun freilich nicht als den
idealen Beiuf erkannte, als welchen ihn Fernerstehende
vielfach anzusehen pflegen. Nun hiess es, mit dem wildbewegten
Strome des Tages schwimmen, nachdem ein in
jugendlichem Feuer unternommener Versuch, gegen ihn
zu schwimmen, missglückt war.---


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