Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 54
(PDF, 195 MB)
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54 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 1. Heft (Januar 1899.)

„ewigen Freundschaftsbund geschlossen" und mit diesen
beiden wiederholt auch über die Unsterblichkeitsfrage gestritten
. Der Mediciner, welcher damals materialistischen
Anschauungen huldigte, behauptete, mit dem Tode sei augenscheinlich
Alles aus. Der Theologe trat mit Eifer für den
Glauben an ein höheres Wesen ein, vor dessen Richterstuhl die
Seelen nach ihrer Entleibung zu erscheinen hätten, während
der Jurist die eigenthümliche Auffassung vertrat, dass die
Todten bis zu ihrer von der Kirche gelehrten Auferstehung
ruhig im Grabe liegen bleiben und erst dann wieder neu
belebt werden. Sie verabredeten nun, wenn Einer der drei
vor den Andern sterbe, solle er den üeberlebenden f wenn
es ihm möglich sei, alsbald Mittheilung über seinen Zustand
machen und sagen, wer Recht gehabt habe. Viele Jahre
später, als der Mediciner bereits schon längere Zeit ver-
heirathet war, sah ihn eines Tages seine Gattin während
des Mittagessens plötzlich erbleichen und die Gabel, die er
zum Munde führen wollte, aus seiner Hand fallen Auf
die Frage, was er denn habe, erzählte nun der Arzt von
jener früheren Verabredung mit seinen zwei Freunden und
fügte bei, einer von diesen Beiden müsse wohl jetzt gestorben
sein, denn ihm sei soeben ins Ohr geflüstert worden;
„Es ist nicht so und nicht so und nicht so." Und siehe da,
nach etwa einer Stunde sei ein Telegramm eingetroffen, dass
einer der zwei Freunde — ob der Pfarrer oder der Jurist,
wusste die Wiedererzählerin leider nicht mehr genau anzugeben
— unerwartet rasch verstorben sei! —

Meine eigene Gattin, welche vor 35 Jahren, ehe ich
sie kennen lernte, mit einem Dr. Sch., (Kandidaten der
Medicin, sich zu verloben im Begriff gestanden hatte, der
jedoch nach kurzer Krankheit, acht Tage nachdem er sein
letztes Examen bestanden hatte, in der hiesigen Klinik gestorben
war, erzählte mir, derselbe habe etwa eine' Viertelstunde
vor seinem Tode, Abends 5 Uhr, ihr gesagt, er werde
sie bald zu sich holen und hierbei mehrmals an die Wand
klopfend gefragt, ob sie denn nicht die Richter daneben
höre, vor welchen er jetzt zu erscheinen habe. In der Nacht
nach seinem Tode, welche sie schlaflos zubrachte, hörte sie
nun, als sie eben in Gedanken ihn doch zu ihr zu kommen
bat, plötzlich im Nebenzimmer drei heftige Schläge auf den
Tisch fallen; sie glaubte bei klarem Bewusstsein über sich
eine weissliche Gestalt wie eine Taube zu sehen und die
deutlichen Worte zu hören: „Ich bitte Dich, sei doch
ruhig, sonst habe ich keine Ruhe." Als sie dies
versprochen hatte, hörte sie noch eine „überirdisch schöne"
Musik, welche dann aainählich aus immer weiterer Ferne


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