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Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene
des Seelenlebens gewidmet.
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XXVI. Jahrg. Monat Februar 1899.
L Abtheilung#
Historisches und Experimentelles.
Rettet den Nachwuchs I
Offener Brief von J. Bon very an Prof. Dr. Ch. Rieh et,
Zur Eröffnung der „Neuen Folge" der „Psych. Studien"
bearbeitet vom Red. Dr. F. Maier.
(Fortsetzung.)
Herr Dr. Ch. Richet} wenn ich mir die Freiheit nahm,
Ihren Namen an die Spitze dieses Aufrufs zu setzen, so
geschah es deshalb, weil Sie bei verschiedenen Gelegenheiten
sich nicht gescheut hatten, muthvoll für die Wahrheit, für
die Gerechtigkeit, oder für die Gleichheit vor dem Gesetz,
kurz für den Fortschritt einzutreten, und dabei den
Mächtigen und den Gewohnheitsmenschen zu trotzen. Sie
sind nicht nur ein grosser Gelehrter, sondern auch ein
grosser Menschenfreund, ein Titel, der niemals von dem
ersteren getrennt sein sollte.
Um die junge Generation zu retten, muss man die
Wissenschaft mit dem Ideal, die Naturwissenschaft mit der
Philosophie vereinigen.
Das was die physische Welt im engeren Sinne (die
sichtbare Natur) betrifft, darf von dem nicht getrennt
werden, was der metaphysischen, spiritualistischen Welt
(dem übersinnlichen Gebiet des Unsichtbaren) angehört,
von deren Vorhandensein Sie sich auf wissenschaftlichem
Wege durch die psychischen Experimente überzeugt haben,
die Sie in Gesellschaft jener anderen hervorragenden Gelehrten
, de Rochas, Lodge, Rüssel, Wattace, Aksakow, Schia-
parelli, Gibier, Camille Flammarion. Baraduc und so vieler
anderer, deren Namen alle Bewunderung verdienen, angestellt
haben.
Psychisch«) StUuien. Februar 1899. 5
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