Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 68
(PDF, 195 MB)
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68 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1899.)

brauchenden Mächtigen zu trotzen, kann in Prankreich wie
Crookes in England die Bildung einer Gruppe energischer
Männer zu Stande bringen, die es sich zur speziellen Aufgabe
machen, ein für allemal die Gewissheit der Existenz
der Seele wissenschaftlich festzustellen?

Noch nie bot sich den französischen Gelehrten und
Denkern eine schönere, eine bessere Gelegenheit dar, zu
beweisen, dass Frankreich auf der zum Abgrund führenden
Bahn umkehren wird.

Besser als irgend eine andere Frage ist die der
psychischen Wissenschaft geeignet, den französischen Geist
wieder zur Geltung zu bringen. Hierin den anderen Nationen
den Vortritt zu lassen, hiesse gerade an dem Bankerott
machen, was den Genius Frankreichs (als Vorkämpferin für
Ideale) am schönsten hervorleuchten Hess. Nicht handeln,
hiesse jene berüchtigten „weltgeschichtlichen Gesetze"
unterschreiben, auf Grund welcher die Vertreter gewisser
Nationen Frankreich sammt den übrigen Völkern lateinischer
Basse ohne Widerruf zum Untergang verdammt haben. —

Sie brauchen sich nicht von den etwas kindischen,
(bezw. phantastischen) Theorien voreinnehmen zu lassen, die
einige auf den psychischen Thatsachen aufzubauen für gut
fanden.

Wo ist die Wissenschaft, wo die Philosophie, die nicht
ihre mystischen Schwärmer, ihre betrügerischen Charlatans
gehabt hätte, um nur gleich mit der medicini sehen Wissenschaft
zu beginnen?

Wenn Sie Ihr Doctordiplom nicht deshalb zerrissen
haben, weil es unter den Aerzten manche wenig empfehlens-
werthe Schwindler oder auch unwissende Dummköpfe giebt,
so verwerfen Sie auch nicht die psychische Wissenschaft, von
der ich spreche, nur deswegen, weil man bisweilen zu übereilte
und vielleicht irrige Schlüsse aus derselben gezogen
hat. Sagen Sie sich, und mögen es Ihre Freunde sich
gleichfalls sagen: Genug mit jener Sklavenmoral, die aus
der zum Reagiren unfähigen Ohnmacht die Güte, aus der
Erniedrigung die Demuth, aus der Unterwürfigkeit gegen
diejenigen, die man hasst, den Gehorsam, aus der Passivität
der Schwachen und aus ihrer Feigheit die Geduld macht.
Hinweg auch mit jener anderen Herrenmoral, die uns von
Nächstenliebe und von Freigebigkeit voi redet, statt uns von
Gerechtigkeit zu sprechen.

„Eine Schlacht ist nur deshalb verloren, hat man
gesagt, weil man sie für verloren hält.4' Mögen die energischen
Ehrenmänner, die Sie um sich vereinigen werden, Vertrauen


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