Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 72
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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72 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 2. Heft (Februar 1899.)

denn nur bei einer solchen ist man sicher, niemals getäuscht
zu werden.

Diesen Hauch, diesen magischen Geigenstrich hat die
Jugend bei jedem Echo gesucht: man hat ihr nur mit
Utopien, mit Lustspielwitzen, mit den Wünschen der
Restauration einer verhassten Vergangenheit geantwortet.

Diesen Zauberstrich wird man in der psychischen
Wissenschaft finden, wie dies nicht nur die Worte eines
Crookes, sondern aller derjenigen bestätigen, welche diese
Wissenschaft ohne parteiische Voreingenommenheit und
ausserhalb jedes Einflusses einer bestimmten Schule studirt
haben. Die Schwingungen, welche von hier ausgehen, werden
solche Ausströmungen in der französischen Volksseele hervorrufen
, dass unsere Rasse bald wieder ihre frühere Energie,
ihren so edlen Stolz, ihre abenteuerliche Kühnheit finden
wird. Die Franzosen werden dadurch auch wieder
„Charakter" bekommen, d. h. jenes Beharren im Willen,
das ihnen bisweilen fehlte und dessen Abwesenheit ihr
Unglück verschuldete. Wir werden dann aufs neue und noch
weit besser als ehedem das Universum mit Schwingungen
ohne gleichen nach dem Guten, dem Schönen, dem Gerechten
und dem Wahren hin erfüllen. . . —

P.S. Wenn Sie mich nun fragen sollten, Herr Doctor:
„Aber gegenüber dem Misstrauen, oder vielmehr dem argwöhnischen
Widerwillen, den die so oft getäuschten Massen
heutzutage gegen alles empfinden ? was mit der Idee des
Spiritualismus zusammenhängt, was wären da nach Ihrer
Ansicht, die Mittel, die man anwenden müsste, um mit
einiger Aussicht auf Erfolg das Licht in die Tiefe der
verwirrten Gemüther zu tragen?"

Ich würde Ihnen antworten: Wer den Zweck will, der
will auch die Mittel. Ja, es ist schwieriger wiederzu-
erobern, als zu erobern. Man wird daher dem Heerd des
Uebels, dessen Feuer das Herz des Menschen verzehrt, nicht
beikommen, wenn man in seinem Salon philosophirt, oder
sich nur in seinem Laboratorium als Gelehrter aufspielt.
Wenn der Berg nicht zu uns kommt, so müssen wir zum
Berge gehen. So ist es auch mit den Massen.

Man hat wohl mit Recht gesagt: Wenn die Religionsstifter
, wenn die grossen Reformatoren und Revolutionäre
die Menge zu erobern wussten, so kommt dies daher, dass
sie sich nicht gescheut haben, sich in unmittelbare
Berührung mit ihr zu setzen, und ihr die Aussicht auf
eine bessere Zukunft in direktem Verkehr mit ihr zu
eröffnen. Bekanntlich ist die bessere Zukunft im Grunde

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