Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 86
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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86 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1899.)

Nägel gewachsen; sie schlössen daraus, dass er wirklich ein
Vampyr sei, trieben ihm einen Pfahl durchs Herz, wobei
er ein „wohlvernehmendes Geächtzen gethan und ein häufiges
Geblüte von sich gelassen", worauf sie den Körper verbrannt
hätten. Da nun alle Leute, die durch einen Vampyr
sterben, selbst in den Vampyrstand treten, so verfuhren die
Dorfbewohner ebenso mit den vier Gestorbenen. Besagter
Arnod Paole hatte aber nun auch das Vieh in den Ställen
angegriffen und ihm Blut entzogen, wodurch die Leute, die
von dem Fleisch dieser Thiere gegessen hatten, ebenfalls
vampyrisirt und in wenigen Tagen gestorben waren. Man
zählte - ausser den vL Erstverstorbenen - 18 Opfer,
welche alle wieder als Vampyre umherschwärmten, — in
der That ein grausiges Nachtstück! Nach dieser Voruntersuchung
begab sich die Commission nach dem „Freythofa,
wo die verdächtigen Gräber geöffnet, die Leichen herausgenommen
und secirt wurden, und sich — in grossen Zügen
— folgendes verblüffendes Resultat ergab: Leichen, welche
90 Tage schon begraben waren, zeigten nicht nur keine
Spur von Verwesung, sondern das Blut in ihnen war frisch,
wie bei einem gesunden Menschen, neue Haut- und Nägelbildungen
wurden beobachtet, ja eine gewisse Miliza, die
Zeit ihres Lebens mager gewesen, war nach Aussage Aller
im Grabe fett geworden; unter den dreizehn ausgegrabenen
Leichen waren zehn in diesem „Vampyrstande", drei, die
mitten unter den anderen lagen, in «aturgemässer Weise
verwest: der beste Beweis dafür, dass nicht etwa die
Beschaffenheit des Erdreichs an dem Zustand der
Cadaver Schuld trug.*) — Valvassor berichtet**) nun von
einem Vampyr in Krain, den man nach langer Zeit ausgegraben
und sein Gesicht roth befunden, ja es habe
geschienen, als wolle er Luft schöpfen; darauf habe man
ihm ein Crucifix vorgehalten und ihn, in Christi Namen,
beschworen, worauf ihm die Thränen aus den Augen gelaufen
seien. „Letzlich, als man ihm mit einem Gebäthlein
für seine arme Seele den Kopf abgehacket; so hat der

*) G. C. Horst a. a. 0. I. Band, 253 ff. und V. Bd., 381 ff. und
Fr. bischer x — „Der Somnambulismus" I, 312 ff. Die amtlichen Unterschriften
unter diesem höchst merkwürdigen Dokument, von dem
Heilenbach irgendwo sagt, dass es allein gentigen sollte, die Aerzte
aufzurütteln, lautete: — Josef Flinckinger, Regimentsfeldscherer,
/. Fr. Baumgarten, Feldscherer; J. R. Siegell, Feldscherer des Baron
Fürstenbuchischen Regiments, und Büttner, Oberstlieutenant und
von Lindenfels. Fähudrich im Fürstl. Alexandr. Regiment; de dato
26. Januar 1732.

**) G. C. Horst a. a. 0. I. Bd., 274 ff.


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