Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 88
(PDF, 195 MB)
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88 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1899.)

weit dadurch die Leichtgläubigkeit der Menschen ging. Der
Steuereinnehmer Michael Caspareck erscheint nach seinem
Tode Verschiedenen, sie beunruhigend; deshalb wird seiner
Leiche der Kopf abgeschlagen. Trotzdem erscheint er in
leibhaftiger Gestalt wieder; sogar zu Pferde kommt er
angeritten zu Hochzeitsmahlen, bindet sein Ross draussen
*&n und befiehlt den erschrockenen Gästen, ihn zu bewirthen;
er lässt sich Speis und Trank gut schmecken und reitet
wieder von dannen. Ja er besucht sogar seine Ehefrau*)
— doch das Nächste gebe ich anstandshalber lateinisch:
„cum eademque concumbens, gravidam reliquit, quam quam
vivus improlis fuerit; alias quatuor ^ncillas quoque
impraegnavit, prouti illae judicialiter examinatae, fassae
sunt." — Er treibt Schulden ein, zündet Häuser an, raubt,
wirft Leute in den Fluss, die löschen wollen, und antwortet
seiner Frau auf die Frage, warum er nicht da bleibe, wohin
er gehöre: „diaboli me in inferno pati recusant nec
deus in coelum intromittere vult, quia non meum, sed
peregrinum cor combusserunt, idcirco septennio mihi
pervagandus est orbis." — Natürlich handelt es sich wahrscheinlich
hier um irgend einen verwegenen Räuber, der,
seine Aehnlichkeit mit dem verstorbenen Caspareck benützend
und auf die abergläubische Dummheit der Menschen bauend,
unter der Maske eines Vampyrs seine Frevelthaten vollführte
.**)

(Fortsetzung folgt.)

*) Einen ähnlichen, aber reelleren Fall aus neuerer Zeit (1831)
kennt Dr. Gr. C. Wütig zu Leipzig aus seiner llternstadt Striegau
von einem verstorbenen Gerbermeister, der ebenfalls seine Ehefrau
in der Nacht ein Jahr uach seinem Tode, auf einem schwarzen
Rappen zu ihr ins Haus und Zimmer reitend, besucht und sie eine
Stunde lang a*g geqnält haben soll, wie Berichterstatter von einer
zuverlässigen Augen- und Ohren-Zeugin schon im Jahre 1848 mitgetheilt
und später bis 1890 von ihr wiederholt bestätigt erhielt. Dass Dr. Wütig
kein Blindgläubiger an solche Dinge ist, beweist seine Polemik gegen
eine solche „Wiederkehr" in „Psych. Studien" Januar-Heft 1884 S. 32 ff.
und Januar-Heft 1886 S. 22 ff. („Yerheirathet mit einem Geist"). — In
seinem im letzten (25.) Jahrgange der „Psych. Stud." 1898 angefangenen,
aber wegen Mangels an dem ihm vom Herausgeber und vom Verleger
nicht bewilligten Raum leider nicht fortgeführten Artikel: — „Weiteres
Geister-, Spuk- und Räthselhaftes aus meiner seligen Eitern und meinen
eigenen Erinnerungen" — sollten dieser und viele verwandte Fälle ausführlicher
besprochen werden.

**) E. D. Räuber: - „Bibliotheca magica." 1. 11, 7C9 ff.


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