http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0107
Dr. Maier: Dör Spiritualistea-Kongress von 1900. 99
der Welt beweisen, dass es Gerechtigkeit, Lieht und Frieden
überall und für alle will! Alle Psychologen, alle Gelehrten
und Forscher müssen an dem Kongress theilnehmen können,
ohne das Gefühl zu haben, dass sie etwas von ihrer Unabhängigkeit
aufopfern oder für solche Theorien eintreten, dis
nicht die ihrigen sind. Deshalb muss schon in der Bezeichnung
und in der Organisation des Kongresses alles vermieden
werden, was an die engen Formeln der Partei oder der
Sekte erinnert. — Auf Grund dieser von edelster Begeisterung
getragenen Ausführungen unseres Freundes Bouviry macht
dann Alban Dubet (Verfasser eines von uns an anderer Stelle
besprochenen Werkes über „Hallucinationen") noch nähere
Vorsch'äge über die Organisation der dem Spiritualisten-
Kongress zufallenden Arbeit und speziell über die Rolle
eines Syndikats der Presse.
Nachdem die anerkannten Häupter der drei Hauptrichtungen
okkultistischer Bestrebungen, Durvitte als Direktor
der magnetischen Schule, Dr. Encausse (Papus) als Leiter der
„hermetischen0 Schule der höheren Magie, und Gabriel Delanne
als Führer der Spiritisten übereinstimmend ihre Zustimmung
zu einer gemeinschaftlichen Organisation ausgesprochen haben,
würde nach dem Plane Dubefs unter dem gemeinsamen
Titel: „Congrös spiritualiste international" jede
Schule eine autonome Sektion mit besonderem Programm
und eigener Organisation bilden (also ähnlich wie für die
geplante „Spiritualistische Union" mit eigenem Tempel in
Genf, worüber wir bereits im April-Heft v. J. berichteten);
das Lokal für die Vereinigungen würde gemeinsam sein.
Jede Sektion hätte ihre besonderen Tage, wo die Anhänger
der einzelnen Schulen ihre Sitzungen getrennt abhalten würden.
Die gleichfalls benachrichtigten und eingeladenen Theo-
sophen haben bis jetzt keine Antwort gegeben, hoffentlich
schliessen sie sich uns an! Zunächst wäre ein Komitö zu
ernennen, in welchem die Hauptschulen gleichmässig vertreten
sein müssten, um zur gemeinsamen Organisation zu
schreiten, die hierauf bezüglichen Dokumente centralistisch
zu vereinigen, sich beständig in Rapport mit den einzelnen
Schulen zu halten, kurz den Mittelpunkt der Vereinigung
zu bilden. Auch das Syndikat der spiritualistischen Presse
müsste alle Hauptrichtungen vertreten und zwischen denselben
in taktvoller Weise vermitteln; auch die statistischen Erhebungen
würden ihr zufallen.
Eine Hauptschwierigkeit wird die Vertheilung der
Kosten bilden; wenn drei Hauptschulen vertreten sind, so
wird es nicht mehr als billig sein, dass sich dieselben auch,
7*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0107