Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 111
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0119
Kurze Notizen,

III

einzuziehen, und riss den Jungen von der Bank. Der hatte
still mit grossen Augen in die schwarzen Wolken gesehen
und wusste nicht, warum er jetzt hinunter sollte; bettelte,
er wolle mit anfassen, und schrie, als der Vater, den seine
Angst hart machte, ihn mit Gewalt in die Kajüte sperrte.
Der Wind wurde gleich heftiger. Sie rafften das letzte
Stückchen Leinwand ein, da rollte fernher der erste Donner.
Zugleich schrie der Junge von unten, er wolle „helpen".
Das Geklapper im Stengenwerk und der Donner verwischten
sein Geschrei. So hörte der geängstigte Mann nichts anderes
als den Ruf aus dem Traum: Ech kann nit helpe!

Er schrie dem Knecht Worte zu, die der nicht verstand,
riss wie toll alle Segel wieder straff und wollte vor dem
Sturm zum Hafen. So steil schoss das Boot vor der ersten
Bö, dass der Schaum hoch über den Bug auf die Waaren
spritzte, und das ganze Fahrzeug in kurzen Stössen schaukelte,
wie wenn es ein Kinderspielzeug wäre und an einer Schnur
durch die Wellen gezerrt würde. In fünf Minuten waren
sie am Hafen. Gerade neben dem Steinhund flaute die
Luft ab, sprang aber gleich um mit neuer Gewalt. Sie
liefen und wollten drehen; da traf ein Windstoss die Tücher
von der Seite. Das Boot kippte. Sie wurden weit ins
Wasser abgeschleudert. Beide kamen noch in den Schleppkahn
. Aber wie sie am Boot waren, lag die Kajütenthür
schon tief im Wasser. Sie hörten schreien. Sie griffen sich
mit den Fäusten an dem Kiel herum und zogen den Kahn
mit den Füssen nach. In der Luke hing der Junge, streckte
beide Händchen flehend aus und schrie: Help mi, Vatter!
Sie brachen das Gitter aus dem Kähmen. Der war von
Eisen und war zu eng. Sie rissen und schlugen und sahen
die Luke unter ihren Händen sinken. Help mi, Vatter!
schrie der Junge in einem fort. Und der grosse starke
Mann hielt die Händchen fest und den Kopf, und brüllte
wie ein Thier: Ech kann nit helpe!

Er hämmerte seine Fäuste blutig an dem Holze. Er
kletterte auf den hochgeworfenen Rand des Bootes und wollte
über das steil abhäng nde Verdeck doch zu der Thür. Wie
er zurückkam, schlugen die Wellen schon in die Luke und
in das blasse Gesicht. Help mi, Vatter! schrie der Junge
noch einmal.

Ech kann jo nit helpe!

Er hielt die Händchen noch gefasst, als die Wasser
schon darüber waren. Dann riss ein Windstoss den Kahn
unter seinen Füssen weg. Er schlug lang hin, mit dem Kopf
hart auf das Brett und blieb liegen. In dem Augenblick


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