Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 114
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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114 Psychische Studien. XXVL Jahrg. 2. Heft. (Februar 1899.)

die Musik wieder, jedoch sehr leise, und dauerte so bis
Weihnachten. Am Abend vor Weihnachten erscholl sie
aber ganz ungewöhnlich stark, hell und tönend, und es war
in ihr ein Ausdruck und eine Abwechselung, wie wir nie
zuvor gehört. Nach Weihnachten hörte sie wieder auf, am
Neujahrsabend horchten wir vergebens darnach und dies
Schweigen dauerte im Januar fort. Meine Frau und ich
hatten nun in heiterer und trüber Stimmung, im krankhaften
und gesunden Zustande die Musik immer gleichzeitig
und in gleicher Weise und nach derselben Richtung gehört.
Ein Zweifel an der Wirklichkeit der Musik war uns nicht
mehr möglich. Wir glaubten, dass sie jetzt ganz verschwunden
war. Aber Ende Januar begann sie wieder und
zwar ganz verändert; die Glockentöne waren aus ihr verschwunden
und Flötentöne an deren Stelle getreten. Im
Anfang März wurde sie ungemein laut und tönend, nun waren
aber die Plötentöne daraus wieder verschwunden, und wir
konnten sie jetzt nur mit einem violstimmigen Gesang, von
Musik begleitet, vergleichen. Ja, einmal glaubten wir Beide
zu gleicher Zeit, jedoch nur für einen Moment, Sprache
darin zu vernehmen. Am 21. März, dem Geburtstage meiner
Frau, hatte die Musik wieder einen ganz anderen schönen,
aber sonst furchtbaren Charakter angenommen. Wir Beide
konnten sie aber mit nichts Irdischem vergleichen.---

Soweit Thünen selbst über die wunderbare Musik aus
einem anderen Leben. Dass Sterbende Musik hören, ist
Thatsache. Wer kann weiter forschen?------

Nun noch einiges Weitere aus Thünen9$ Leben.

Die wunderbare Musik wiederholte sich zu öfteren
Malen, namentlich an Gedenktagen der Familie; die Musik
verstummte auch nach dem Tode der Frau nicht und blieb
somit Beiden eine treue und liebe Begleiterin durch's Leben.
Wie sie sich auch eingestanden, dass diese Töne, welche
unleugbar in ihrem Ohre erklangen, ihnen nichts vorhersagen
sollten, was in Raum und Zeit von ihnen getrennt
war, dass ihre Einsicht und Begriffe nicht dadurch erweitert
werden sollten, das Eine sagten sie ihnen: „Das Fortleben
ihres Sohnes Alexander61 und diese so befestigte Ueber-
zeugung war ihnen höchster Lebensgenuss.

Ob sich Thünen geirrt hat? Ob das Menschenleben
mit dem Absterben des Leibes zu Ende ist? —---

Thatsache ist, dass Thünen und seine Gattin immer dieselben
Töne und selbst, wenn sie auch getrennt an verschiedenen
Orten weilten, stets zu derselben Zeit und in


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